Powerwolf - Bible Of The Beast



Stil (Spielzeit):
Power/True Metal (47:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (30.04.09)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.myspace.com/powerwolfmetal
http://www.powerwolf.net
Ich wusste ja wirklich lange nicht, was ich von dieser Kapelle halten soll. „Bible Of The Beast" ist das erste Album, das mir von POWERWOLF zu Ohren kommt, und seien wir mal ehrlich: Viel aufgeblasener, pompöser, aufdringlicher und klischeehafter kann Power Metal nicht klingen (nein, noch nicht mal der von HAMMERFALL). Aber irgendwas ist an dieser Band, dass sie es schafft, mit guten Kompositionen einen bleibenden und vor allem guten Eindruck zu machen.

Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob POWERWOLF nur eine Parodie auf die Power Metal-Szene sind, aber zumindest nehmen sich die Herrschaften nicht ernst. Anders kann ich mir das „Lobet den Herrn!"-Geschmettere in „We Take The Church By Storm" und generell beknackte Songtitel a la „Raise Your Fist, Evangelist", „Panic In The Pentagram" oder „Catholic In The Morning... Satanist At Night" nicht erklären. Die Texte und das satanische Image kann man einfach nicht ernst nehmen, und wenn es POWERWOLF doch ernst damit meinen, dann Respekt vor dieser doppelten Verschleierung!
Lassen wir satanische Texte und die Erlösung durch eine Erektion aber mal beiseite und konzentrieren uns auf die Musik. Da wird nämlich einiges geboten, und das auf äußerst hohem Niveau. Sänger Attila verfügt über einen großartigen Stimmumfang und singt wirklich bockstark, die Refrains sind griffig und gehen schnell ins Ohr, die Gitarrenarbeit ist große Klasse, Keyboards sind zahlreich vorhanden, verwandeln die Songs aber in epische Nummern, statt sie ekelhaft zuzukleistern. Wie auch immer es die deutsch-rumänische Band schafft, ihr partyverdächtiger Mischmasch aus Epik, Melodik und viel Energie taugt einiges. Man kann nicht vernünftig beschreiben, wie POWERWOLF klingen, man muss das einfach gehört haben und sich dann denken: „Boah, was für ein Dreck!" oder eben „Kultverdächtig!" - dazwischen wird es wohl kaum etwas geben.

Vielleicht kann man die Band noch am ehesten als eine Art LORDI im Power/True Metal-Bereich beschreiben. Aber das ist alles firlefanz, dann man sollte einfach mal in mit Hit-Melodien gespickte Songs wie „Seven Deadly Saints" oder das bekloppte „Resurrection By Erection" reinhören und sich seine eigene Meinung bilden. Was für eine seltsame Truppe!