Xiphea - Once Upon A Time Tipp

Xiphea - Once Upon A Time
    Symphonic Metal / "Fairytale Metal"

    Label: Housemaster Records
    VÖ: 27.10.16
    Bewertung:9/10

    XIPHEA Homepage


Sieben Zwerge, die headbangen – gibt es nicht? Gibt es doch! Auf dem neuen Album von XIPHEA „Once Upon A Time“ werden auf ziemlich geschickte Weise Märchen und Symphonic Metal miteinander verschmolzen – und das nennt man dann „Fairytale Metal“. Noch nie davon gehört? Ich auch nicht – bis ich dieses Album gehört habe, und Leute: es lohnt sich!

Vielleicht zunächst ein paar Infos zur Band. XIPHEA wurde 2011 in Erlangen bei Nürnberg gegründet und besteht aus vier Bandmitgliedern: Sabine Meusel als Sängerin, Neil Meusel als Gitarrist und Sänger, Bene Tamás Szlucska an den Drums und Renè Chlebnitschek am Bass. Die erste EP „Masquerade“ wurde 2013 veröffentlicht. 2014 gings für die Vier dann richtig bergauf. Nach der Gründung des eigenen XStudios gewannen sie den „Battle of the Bands“ Contest als Newcomer und kurz danach veröffentlichten sie ihr Debüt Album „From The Uncharted Island“.

Nach mehreren Auftritten (u.a. mit SUBWAY TO SALLY, LORD OF THE LOST) hatten sie ihren ersten Auslandsauftritt in Tschechien, gefolgt von noch mehr Auftritten mit Größen wie z.B. XANDRIA. Mit der Veröffentlichung des Albums „Once Upon A Time“ erfanden sie das Genre „Fairytale Metal“.

Das Album beinhaltet zehn Tracks, die allesamt Anlehnungen an Märchen sind. Vom Sound her klingen sie wie ein Mix aus EPICA und NIGHTWISHs Zeit mit Anette. Gesungen wird eine böse, dramatische Version der Kindermärchen der Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen. XIPHEA zeichnet sich durch die eingängigen Melodien („We Are The Wind“), die super Instrumentalparts („Cinderella“) und natürlich die dominante Stimme der Sängerin Sabine („Mirror On The Wall“).

Der Opening Song „We Are The Wind“ beginnt anders, als ich erwartet hatte. Man hört die sanfte Melodie von "Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald… " und dann verwandelt sich das süße Kinderlied in bösen, harten Metal. Die Growls haben mich am Anfang nicht ganz überzeugt, aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit klingen sie echt super. Außerdem ist der Refrain ein richtiger Ohrwurm!
„Cinderella“ klingt ähnlich wie „Storytime“ von NIGHTWISH und auch hier beweist Sabibe wieder, was für eine super Stimme sie hat. Der Track hat auch einen relativ langen filmmusikähnlichen Instrumentalpart. Mit „The Shrine Of Ama“ haben sich XIPHEA ein eigenes Märchen geschrieben, wobei die Stimme, passend zum Thema, mit Schleifen ostasiatisch angehaucht klingt. Auch hier sehr melodische Refrains mit Ohrwurm-Effekt.

Schneewittchen wurden auf dem Album sogar zwei Songs gewidmet. In „Mirror On The Wall“ kämpft Frauenstimme gegen düstere Growls und in „Power Of The Dwarfs“ singt Schneewittchen mit ihren Sieben Zwergen, was zwar etwas schief klingt und manchmal an Volksfest erinnert, aber zum Thema passt.
Tatsächlich sind alle Lieder auf dem Album verdammt schnell, insbesondere „Gracious Fate“. Die einzige Ausnahme ist das Outro „Star Talers“, das mit einem Violinsolo von Frederika Krier beginnt. Es ist eine sehr traurige aber schöne Ballade zu – wer hätt’s gedacht – Sterntaler.

Ich finde diese Idee des Fairytale Metals echt super, originell und von XIPHEA verdammt gut umgesetzt. Die Musik harmoniert super mit der Thematik der Märchen und bringt die Bosheit, Tragödie und Dunkelheit der Grimms Märchen auf den Punkt. Die Refrains bleiben einfach im Kopf und ich bin noch immer überrascht, wie schön das Gesamtpaket geworden ist. Dieses Album ist es definitiv wert, angehört zu werden und ich hoffe, in Zukunft noch mehr von XIPHEA zu hören.
Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia