Nach dem Intro brettern die vier Oldschool-Verrückten in Höchstgeschwindigkeit los und schalten 35 Minuten kaum mal runter. Spitze Schreie hört man öfter als ernsthaften Gesang. Zwischen hektischen Riffs und Uffta-Drums finden sich sehr viele melodische Gitarrenläufe … Moment – hat sich bei Ranger vielleicht doch was geändert?
Im Vergleich zum Erstling „Where Evil Dwells“ setzen die Kuttenträger doch etwas häufiger auf Doppel-Leads und melodische Soli. Beide Elemente sind so ausgefeilt, dass Erinnerungen an IRON MAIDEN wach werden – zu Di’Anno-Zeiten, als der Sound noch etwas punkig war. Der Sound trägt weiter dazu bei, luftig könnte man ihn nennen. Oder auch: ein bisschen dünn.
So haben RANGER tatsächlich das Kunststück geschafft, sich kaum zu entwickeln und trotzdem nicht den gleichen Kram nochmal zu liefern. Allerdings ist dabei auch ein Quäntchen von der Energie des ungestümen Debüts auf der Strecke geblieben. Das machen RANGER allerdings durch gutes Songwriting wieder wett.