MindMaze - Resolve ^Tipp

Wieder einmal steht das viel zitierte, meist ehrfürchtig betrachtete dritte Album einer Band ins Haus. Diesmal dreht sich alles um Sarah und Jeff Teets und ihre Progressive-Power-Metal-Band MINDMAZE, welche mit "Resolve" nicht nur ihr drittes Album in vier Jahren, sondern gleichzeitig auch ihr erstes Konzeptalbum vorlegt. Dass hierbei weniger der Power-, als der progressive Aspekt im Vordergrund steht, verrät das Konzept quasi von selbst. Keine ausgelutschte Drachen-und-Prinzessinen-Story, sondern knallharte menschliche Emotionen und das Konzept des Verlusts mit all seinen Folgen, stehen in bester EVERGREY-Manier im Vordergrund. Gut, das Thema ist jetzt auch nicht unbedingt das Aushängeschild der Innovation, aber noch mehr Heldensagen hätte es wahrlich nicht gebraucht! Dafür schon einmal einen Daumen nach oben.

Nach dem ersten Durchlauf der Platte steht eine Sache fest: "Resolve" braucht vor allem eins – und das ist Zeit. Das liegt nicht nur an der erschreckend langen Laufzeit von fast 70 Minuten, sondern vor allem an der Komplexität des Werkes. "Resolve" braucht Zeit, um zu wachsen und einen Hörer, der bereit ist, dem Album diese zu geben. Hat man sich jedoch schließlich in das Werk hineingegraben, wird man mit einer der besten Power-Metal-Platten der letzten Monate belohnt.

Schon ab den ersten Tönen des vierminütigen (!) Intros "Reverie" ist klar, dass die Amerikaner ordentlich etwas auf dem Kasten haben, was songdienliche Instrumentation und Songwriter-Kompetenzen anbelangt. So ist das Drittwerk vollgepackt mit überlangen Songs wie "Drown Me" und "Twisted Dream", welche aber trotz ihrer schieren Länge vor allem mit Komplexität und einem grandiosen Spannungsbogen bestechen. Anstatt sich wie ein Großteil der Konkurrenz immer wieder in überlange Gitarren-Soli zu flüchten, füllen MINDMAZE ihre Lieder sinnvoll mit mitreißenden Riffs und niemals flachen Melodien.

Großartiges Finale

Verantwortlich hierfür zeichnet neben Jeff Teets Gitarrenarbeit vor allem die gefühl- und doch kraftvolle Stimme seiner Schwester. Doch auch für Abwechslung ist auf "Resolve" durchaus gesorgt. Neben den kurzen, instrumentalen Zwischenspielen finden sich mit "One More Moment" und "Release" zwei hervorragende Balladen in der Tracklist, welche, wie das als erste Singleauskopplung veröffentlichte "Sign Of Life", zu den Highlights der Platte zählen. All dies kulminiert schließlich im letzten Song der Platte, welcher gleichzeitig der einzige „wirkliche“ Longtrack auf "Resolve" ist. Das gut zwölf Minuten lange "The Path To Perseverence" fasst zum Schluss alles, was dieses Album ausmacht, zusammen und schafft einen gelungenen wie zufriedenstellenden Ausklang, welcher einen umgehend auf die Replay-Taste drücken lässt.

Nur sehr selten lassen sich Schwächen im Drittwerk der Amis ausmachen, welche vor allem den Refrain des ein oder anderen Songs betreffen. Gerade beim eigentlich tollen "Sign Of Life" stellt der Chorus die Achillesferse des Liedes dar und wird vom Rest des Songs quasi an die Wand gespielt. Ansonsten ist "Resolve" aber ein klasse Album geworden, welches definitiv jedem Fan des Power Metals nur ans Herz gelegt werden kann. Wer sich mit der langen Spielzeit und überlangen Songs abfindet, kann beherzt zuschlagen. "Resolve" etabliert MINDMAZE in der Welt des progressiven Power Metals als eine Band, mit welcher in Zukunft auf jeden Fall zu rechnen ist!

Tracklist

01. Reverie (Instrumental)
02. Fight the Future
03. In This Void (Instrumental)
04. Drown Me
05. Sign of Life
06. Abandon
07. Sanity's Collapse (Instrumental)
08. One More Moment
09. Twisted Dream
10. True Reflection
11. Shattered Self
12. Release
13. The Path to Perseverance

Band

Sarah Teets – Vocals
Jeff Teets – Guitars, Keyboards, Backing Vocals
Mark Bennett – Drums
Rich Pasqualone – Bass, Backing Vocals