Seven Spires - Solveig

Seven Spires - Solveig
    Symphonic Metal

    Label: Eigenproduktion
    VÖ: 04.08.2017
    Bewertung:7/10

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Eine Geschichte über Eskapismus, Tod und Dekadenz versprechen die US-Extreme-Symphonic-Metaller von SEVEN SPIRES im Werbetext zu ihrem Debütalbum "Solveig“. Soweit nichts Neues im schon immer sehr theatralischen Subgenre, welches auf die ein oder andere Weise auch immer die gleichen Themen behandelt. Was allerdings nicht heißen soll, dass Altbewährtes nicht auch richtig gut umgesetzt werden kann. Denn was die vier Studenten des Berklee College of Music mit "Solveig“ auf die Beine gestellt haben, ist für einen Debütanten nicht gerade zu verachten.

Bekannter Symphonic Metal mit toller Stimme

Gewohnt pompös dringt schon das Intro "The Siren“ aus den Boxen und untermauert, dass sich auch SEVEN SPIRES auf große Orchesterarrangements und klassische Symphonic-Metal-Melodien verlassen. Das ist alles gut gemacht, reißt Fans des Genres allerdings bei aller Detailverliebtheit nur bedingt vom Hocker. Den Unterschied macht vor allem Sängerin Adrienne Cowan, welche sich – Was ein Glück! – eben nicht nur dem opernhaften Geträller, sondern gleich ihrem ganzen, gewaltigen Stimmumfang verschrieben hat. Von sanften Tönen über hexenartiges Gekreische bis hin zu wütendem Gekeife a la ARCH ENEMY – die junge Amerikanerin zeigt sich in allen Lagen von ihrer besten Seite.

Doch nicht immer schaffen SEVEN SPIRES es, dieses Potenzial sinnvoll zu verarbeiten. Gerade zu Beginn leidet "Solveig“ an einer gewissen Beliebigkeit. Zwar gibt es mit "Closure“ und "100 Days“ einige ansehnliche Stücke, mit "The Cabaret Of Dreams“ sogar einen richtigen Ohrwurm, doch richtig zünden will das Debütwerk erst in der zweiten Hälfte des Albums.

Der Qualitätssprung zum hitdichten zweiten Akt ist nur bedingt verwunderlich, stellen die ersten sieben Stücke doch auch die ursprüngliche Demo der Band aus dem Jahr 2014 dar. Warum diese dem Album hinzugefügt wurde, steht in den Sternen. Fakt ist, dass SEVEN SPIRES erst im mit "Stay“ beginnenden zweiten Teil so richtig zu begeistern wissen.

Polierte Produktion

Schade ist jedoch, dass "Solveig“ dabei einen Tick zu glatt poliert wirkt. Gerade die selbst getroffene Einordnung als "Extreme Symphonic Metal“ wirkt so etwas konstruiert, lässt doch gerade die Produktion wenig Extremes zu. Kanten und Ecken wurden elegant abgeschmirgelt, jeder Ton sitzt perfekt an seinem angedachten Platz. Oft hat man so den Eindruck, dass SEVEN SPIRES ein paar mehr Reibungspunkte gut zu Gesicht gestanden und darüber hinaus eine deutlich tiefere emotionale Wirkung erzielt hätten.

Nichtsdestotrotz ist "Solveig“ ein beachtliches Debütalbum geworden, welches über eine Menge toller Songs und großartiger Momente verfügt. Hätten die Amerikaner den ersten Akt einfach Demo sein lassen, wäre aufgrund der starken Neukompositionen auch eine höhere Wertung drin gewesen. So streifen SEVEN SPIRES knapp an einer Empfehlung vorbei. Jedoch sollten Fans des Genres das Quartett aus Boston definitiv im Augen behalten, denn das Potenzial der Truppe ist offensichtlich. Hier könnte etwas ganz Großes entstehen.

Tracklist

  1. The Siren
  2. Encounter
  3. The Siren (Reprise)
  4. The Cabaret Of Dreams
  5. Choices
  6. Closure
  7. 100 Days
  8. Stay
  9. The Paradox
  10. Serenity
  11. Depths
  12. Distant Lights
  13. Burn
  14. Ashes
  15. Reflections

 

Theo

Stile: Heavy-, Power-, Folk-, Pagan-, Symphonic-, Death-, Black Metal, Rock

Bands: Nightwish, Arch Enemy, Amorphis, Children Of Bodom, Audn, The GazettE, Evergrey, Winterstorm, Black Star Riders ...