Asura - Eternal

Asura - Eternal
    Power Metal / Heavy Metal

    Label: Gan-Shin Records
    VÖ: 27.07.2018
    Bewertung:6/10

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Das japanische Sextett ASURA charakterisiert sich selbst als "Heavy-Metal-Dance-Band“. Was sich der geneigte Musikfan darunter vorzustellen hat? Nicht viel erst einmal, beschränkt sich der "Dance“-Part doch vor allem auf den visuellen Aspekt der Live-Show und diverse Musikvideos. Auf dem neuen Album "Eternal“ ist von den angepriesenen Tanzelementen hingegen wenig zu hören. Statt aufgesetztem Elektro-Beat liefern die Japaner hier nämlich ziemlich ordentlichen Power Metal, dem Fans seine fernöstliche Machart schnell anmerken dürften.

Im Osten nichts Neues

Denn auch ASURA verlassen sich auf die bewährten Werkzeuge der Szene und stützen sich auf flotten, technisch anspruchsvollen Metal mit ausgiebigem Keyboard-Einsatz. Das Augenmerk der 2014 gegründeten Formation liegt hier klar auf den eingängigen Refrains, welche stets im Zentrum der Songs stehen und trotz Sprachbarriere angenehm ins Ohr gehen. Dabei wird Sängerin AKINAs energetische Stimme immer wieder von pfeilschnellen Soli pointiert, die nicht nur vom hohen Niveau der Musiker zeugen, sondern auch Parallelen zu den Heavy-Metal-Newcomern von LOVEBITES aufkommen lassen.

Anders als das rein weibliche Quintett lassen ASURA jedoch deutlich mehr Raum für Experimente, auch wenn diese nicht immer gelingen mögen. Macht die kurze Rapeinlage in "Luv My Rule“ noch Sinn, sind die misslungenen Strophen des harten "Say To Oneself“ nur mit Mühe zu ertragen. Ganz anders hingegen das kurze, aber geniale Instrumental "Dragon Crow“, das mit seinem tollen Melodiebogen gerne auch zu einem vollwertigen Stück hätte ausgearbeitet werden können.

Schablonenartiger Aufbau

Das größte Manko der Scheibe bleibt jedoch ihre formelhafte Umsetzung. Sei es der treibende Opener "Empress“ oder die abschließende Klavierballade "Letter“ – ASURA arbeiten Stück für Stück die Checkliste powermetallischer Konventionen ab. "Eternal“ wirkt beinahe so, als wäre das Werk am Reißbrett entstanden und nicht mehr als die Blaupause zahlreicher anderer Power-Metal-Veröffentlichungen aus Fernost. Nach echten Emotionen und wahrer Leidenschaft sucht der Hörer meist vergeblich, während sich ASURA mit "Niji“ im Klischeekitsch verlieren.

So bleibt das zweite Album der Japaner ein gut gemachtes und technisches gefälliges Werk, das sich handwerklich kaum Ausrutscher leistet. Dabei haben ASURA jedoch vergessen, "Eternal“ einen eigenen Charakter zu verpassen, sodass das Zweitwerk trotz seiner handwerklichen Makellosigkeit kaum Wiedererkennungswert besitzt. "Eternal“ ist ein gutes Album, welches niemanden vergraulen wird, das sich auf dem völlig überfüllten Musikmarkt des 21. Jahrhunderts aber wohl kaum durchsetzen dürfte.

Tracklist

  1. Eternal~prologue~ 1:18
  2. Empress 4:40
  3. Say to oneself 3:33
  4. Cruel world 4:01
  5. Bonds of fire 3:59
  6. Luv My Rule 4:44
  7. Dragon Crow 1:56
  8. Light of Hope 3:32
  9. Niji 3:45
  10. Letter 5:21
Theo

Stile: Heavy-, Power-, Folk-, Pagan-, Symphonic-, Death-, Black Metal, Rock

Bands: Nightwish, Arch Enemy, Amorphis, Children Of Bodom, Audn, The GazettE, Evergrey, Winterstorm, Black Star Riders ...

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