Kalidia - The Frozen Throne

Kalidia - The Frozen Throne
    Power Metal

    Label: Inner Wound Recordings
    VÖ: 23.11.2018
    Bewertung:7/10

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Beim Anblick des gelungenen Artworks von "The Frozen Throne“ bricht umgehend Nerdalarm aus. Kein Wunder, erinnert der eisige Thronsaal mit seinen bleichen Schergen doch rasch an das Bethesda-Epos "Skyrim“ oder vergangene WoW-Tage. Wer das Browserfenster an dieser Stelle am liebsten gleich wieder schließen möchte, sei beruhigt: KALIDIA lassen auf ihrem zweiten Album nicht den sabbernden Computersüchtigen raushängen. Stattdessen bietet die italienische Power-Metal-Gruppe thematische Vielfalt samt Piraten und jeder Menge griechischer Mythologie. Doch kann soviel Bandbreite noch kohärent wirken?

Tatsächlich, denn das Quartett bewegt sich trotz der unterschiedlich Szenarien musikalisch stets in klassischen Power-Metal-Gefilden. Die erfreulich kurz gehaltenen Stücke erinnern bisweilen stark an langjährige Genregrößen wie HAMMERFALL und STRATOVARIUS, verkommen aufgrund unüberhörbarer Symphonic-Metal-Einflüsse und der modernen Produktion jedoch nie zu bloßen Kopien. KALIDIA klingen vielleicht noch nicht zu 100% eigenständig, wissen dies aber mit viel Abwechslung und einem hervorragenden Gespür für Melodien zu kaschieren.

Eine Band mit Potenzial

So bleiben die hitverdächtigen Symphonic-Rocker "Circe's Spell“ und "Myth Of Masada“ – inklusive Gastauftritt von VICTORIOUS-Fronter David Baßin – noch lange nach Beendigung des Hörgenusses im Ohr, während die Balladen "To The Darkness I Belong“ und "Midnight's Chant“ Emotionen im Breitwandformat zu bieten haben. Was KALIDIA über 50 Minuten Spielzeit aufbieten, ist überaus gefällig und schafft es, selbst eingesessenen Genrefans einen wohligen Schauer über den Rücken zu jagen. Nur gegen Ende geht den Italienern schließlich die Luft aus, sodass sich in den letzten beiden Songs eine gewisse Beliebigkeit breit macht.

Doch soll dieser Umstand nicht vom großen Potenzial ablenken, welches die noch junge Formation zweifelsohne besitzt. So fehlt "The Frozen Throne“ unter dem Strich zwar eine gute Portion Kreativität und Eigenidentität. Doch der Sprung vom Debütalbum "Lies' Device“ ist in sämtlichen Bereichen gewaltig, insbesondere Sängerin Nicoletta Rosellini zeigt sich so stark wie nie zuvor.

"The Frozen Throne“ ist ein kurzweiliges, wenn auch noch nicht hochklassiges Vergnügen, dessen Macher Fans auf jeden Fall im Auge behalten sollten. Können sich die Italiener weiterhin so rasant weiterentwickeln, stehen dem Quartett jedenfalls sämtliche Türen offen.

Tracklist

  1. Frozen Throne
  2. Circe's Spell
  3. Black Sails
  4. Orpheus
  5. To The Darkness I Belong
  6. Myth Of Masada
  7. Midnight's Chant
  8. Go Beyond
  9. Amethyst
  10. Lotus
  11. Queen Of The Forsaken
Theo

Stile: Heavy-, Power-, Folk-, Pagan-, Symphonic-, Death-, Black Metal, Rock

Bands: Nightwish, Arch Enemy, Amorphis, Children Of Bodom, Audn, The GazettE, Evergrey, Winterstorm, Black Star Riders ...