Das Erstaunliche: Die Japaner leisten sich kaum Fehler bei der Qualitätskontrolle. So ist auch "Human Dignity“ keine Enttäuschung geworden. MATENROU OPERA bleiben sich in vielerlei Hinsicht treu, stilistisch erfordern der Titeltrack sowie die Singleauskopplung "Invisible Chaos“ kaum Eingewöhnungszeit. Sänger Sono bewegt sich stimmlich weiterhin in seiner eigenen Liga, während komplexe Soli und plötzliche Stilbrüche für Abwechslung sorgen.
Zwischen Durchschnitt und Brillianz
Doch nicht immer will das Kalkül der Japaner aufgehen. Insbesondere die erste Albumhälfte tut sich schwer, wirklich erinnerungswürdige Momente zu kreieren. Songs wie "Rainbow“ oder „Sacrifice“ sind keineswegs schlecht gemacht, verschwimmen aber selbst nach mehrfachen Hördurchgängen zu einem Einheitsbrei, der viel Potenzial ungenutzt lässt.
Schwächen, welche "Human Dignity“ mit laufender Spielzeit jedoch gekonnt aufzufangen versteht. Die emotionale Gitarren-Ballade "Mishiranu Senaka“, das fantastische Instrumental "Cee“ sowie der Trademark-Rausschmeißer "The World“ zeigen MATENROU OPERA in Topform. Vom cool groovenden Saxophon in "Snow“ einmal ganz zu schweigen.
Ein wahrer Härtefall
Dementsprechend ist "Human Dignity“ ein zweischneidiges Schwert. Die Japaner wandeln auf ihrem achten Studioalbum mehr als einmal zwischen Genie und Wahnsinn, können dieses Mal jedoch nicht beständig begeistern. So vereinen MATENROU OPERA auf "Human Dignity“ großartige Song-Kunstwerke mit durchschnittlichem Stückwerk, was eine abschließende Bewertung erschwert. Sicher ist jedoch, dass Fans der Band trotz einiger Schwächen ihre Freude am neuen Album haben dürften. Allen anderen seien die Vorgänger als Einstieg ans Herz gelegt.
Tracklist
- Human Dignity
- Dead by Daybreak
- Invisible Chaos
- MONSTER
- RAINBOW
- Sacrifice
- 箱の底のMUSIC
- actor
- Cee
- 見知らぬ背中
- SNOW
- The WORLD