Kurz und knapp: Ja, aber mit Einschränkungen. Klassischerweise geht's nach einem atmosphärischen Intro los, es folgt der flotte Doublebass-Banger "Gunfire" mit wunderbarem Gitarrengegniedel und einem bestens aufgelegten Johnny Gioeli, dessen rauher, melodischer Stimme man dieses Mal fast noch lieber lauscht als auf all den Alben zuvor seit seinem Einstieg 1998.
Auch der gut gelaunte Ohrwurm "Bad Reputation" gefällt, dann jedoch schleicht sich Midtempo-Mittelmäßigkeit ein, beginnend ausgerechnet mit dem Titeltrack, in der Regel eine sichere Bank für ein episches Highlight auf jedem ARP-Album. Die folgenden Songs plätschern am Hörer vorbei, trotz professioneller Umsetzung und (wie immer) schön hallender Achtziger-Produktion. Nicht, dass die Nummern wirklich mies wären, bloß haben AXEL RUDI PELL im Laufe der letzten 20 Jahre deutlich überzeugendere und abwechslungsreichere Ohrwürmer abgeliefert.
Am Ende horcht man dann wieder auf: "Living In A Dream" beginnt völlig überraschend mit einem entspannten Reggae-Rhythmus, bevor sich ein mächtig groovender ARP-Track entwickelt, der mehr Energie versprüht als die vorherigen fünf Nummern zusammen. "Into The Fire" beschließt das Album als düsterer Stampfer mit herrlich knackigen Riffs und Ohrwurm-Chorus. Warum denn nicht gleich so?
Die Hammond orgelt ein bisschen zu viel, das Tempo ist zu unvariabel, richtigen Biss hat das Teil auch nicht. "Sign Of The Times" hat seine guten Momente, wirkt im Gesamten aber einfach zu nett, zahm und einfallslos, als dass man von einem Glanzpunkt in der langen Karriere des blonden Gitarristen sprechen könnte.
"Sign Of The Times" Trackliste
1. The Black Serenade (Intro) 01:40
2. Gunfire 05:21
3. Bad Reputation 05:41
4. Sign Of The Times 07:10
5. The End Of The Line 05:22
6. As Blind As A Fool Can Be 06:14
7. Wings Of The Storm 05:48
8. Waiting For Your Call 05:34
9. Living In A Dream 05:59
10. Into The Fire 06:01
AXEL RUDI PELL Line-up:
Johnny Gioeli - Lead and Backing Vocals
Axel Rudi Pell - Lead, Rhythm and Acoustic Guitars
Ferdy Doernberg - Keyboards
Volker Krawczak - Bass
Bobby Rondinelli – Drums