Luzifer - Iron Shackles

Luzifer - Iron Shackles
    Heavy Metal

    Label: High Roller Records/Soulfood
    VÖ: 25.03.2022
    Bewertung:5/10

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LUZIFER ist die bereits 2009 gegründete Nebenspielwiese der deutschen Underground-Thrasher VULTURE. Nach einer EP und einer Single folgt nun der Release des ersten vollständigen Albums "Iron Shackles".

Auf ihrem nur 32 Minuten langen Debütalbum setzen LUZIFER im Gegensatz zu ihrer Hauptband auf klassischen Metal, der tief in den 70ern und 80ern verwurzelt ist. Einflüsse aus der NWOBHM, Epic Metal, okkultem und psychedelischem (Hard) Rock machen "Iron Shackles" zu einem ungewöhnlichen und durchaus eigenständigen Werk, dem es allerdings an songwriterischer Qualität mangelt.

Dabei legen Stefan Castevet (Gesang und Gitarre), Bassist Leo Steeler und Drummer Gereon Deceiver mit dem Titeltrack ganz beachtlich los. Der Opener klingt heroisch und mächtig, nach einem schönen Tempowechsel folgt eine packende Passage. Auch das temporeiche "Barrow Downs" lebt von seinem epischen Anstrich, der Refrain besitzt Ohrwurm-Potenzial und lädt zum Fäuste recken ein.

Danach verlieren sich LUZIFER in ihrer eigenwilligen Mixtur. Während "Faltige Schwingen über Loudon" noch ganz nett als atmosphärisches, instrumentales Zwischenspiel durchgeht, sorgt "Hexer (in Dreiteufelsnamen)" für ein dickes Fragezeichen. Fernsehkoch Alfred Biolek (Gott hab ihn selig) würde sagen: "Hmmm, interessant!" Die Umsetzung der deutschen Texte erinnert an die NDW, musikalisch liefert das Trio eine krude Okkult-Rock-Mischung ab, die sich nirgendwo so recht zu Hause fühlt.

Apropos NDW: Das Joachim-Witt-Cover "Der Goldene Reiter" ist völlig überflüssig, unpassend und zerstört den Hörfluss. Weder das straighte, aber ermüdend langweilige "Wrath Of The Sorcerers" noch der nette, leicht an RAM erinnernde Closer "Attila (Blazing Hooves") im Stile des Openers können da noch was retten.

Gute Ansätze, mäßig umgesetzt

Von den guten Ansätzen bleiben letztlich viele auf der Strecke. Frontmann Stefan Castavet singt mit gewöhnungsbedürftiger Stimmfärbung vorrangig in mittleren Tonlagen, was an sich gut zum Sound passt, doch sind die Vocals generell viel zu dünn und leidenschaftslos, während die bemüht wirkenden Screams deplatziert wirken.

Und was in Dreiteufelsnamen hat das Trio geritten, wirklich jeden (!) Song mit Jahrmarktsorgeln "aufpeppen" zu wollen?! Die ansonsten gelungene, erdige Produktion mit druckvollem, vordergründigen Bass wird so ziemlich verwässert. Das klingt nicht atmosphärisch, sondern billig.

LUZIFER machen Laune, wenn sie sich nah am traditionellen, episch angehauchten Metal bewegen. Den hat man allerdings auch schon leidenschaftlicher umgesetzt gehört. Man wird auf "Iron Shackles" das Gefühl nicht los, dass sich das Trio mit seiner gewöhnungsbedürftigen Mixtur selbst im Weg steht und zu viel auf einmal will.

"Iron Shackles" Review:

1. Iron Shackles
2. Barrow Downs
3. Faltige Schwingen Über Loudun
4. Hexer (In Dreiteufelsnamen)
5. Wrath Of The Sorcerers
6. Der Goldene Reiter
7. Attila (Blazing Hooves)

LUZIFER Line-up:

Stefan Castevet - vocals, guitars
Leo Steeler - bass
Gereon Deceiver - drums, backing vocals

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...