The Devin Townsend Band - Synchestra


Review

Stil (Spielzeit): atmosphärischer Metal (1:05:20)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut/SPV (27.01.2006)
Bewertung: Ganz großes Kino! (10/10)
Link: http://www.hevydevy.com
„Mit der letzten STRAPPING YOUNG LAD-Platte „Alien" wollte ich meine Grenzen hinsichtlich dessen ausloten, wie weit ich emotional auf einem Weg gehen kann, an dessen Ende alles andere als Kuschelecken warten. Das war einigermaßen anstrengend. Mit „Synchestra" hingegen versuche ich mich ein wenig von diesen Strapazen zu erholen." So die Worte von Devin Townsend über sein neustes Album. Und wie Recht er hat. War „Alien" noch ein richtig fieser Batzen voll Wut und Aggression, der selbst für  SYL-Verhältnisse schwer zu verdauen war, so ist „Synchestra" sozusagen das genaue Gegenteil, das helle Yang zum dunklen Yin.
Wie mir schnell klar wurde hört man dieses Album am Besten ganz bewusst, mit Kopfhörern und geschlossenen Augen. Denn nur so entstehen die Bilder im Kopf, die „Synchestra", das fast wie ein Theaterstück in mehreren Akten aufgebaut ist, auch zu selbigem werden lassen. Auf diese Art der Rezeption wirkt die Musik sehr meditativ, was nicht zuletzt auch an den gelegentlich vorkommenden Loops und Wiederholungen innerhalb der Stücke liegt.
Lässt man sich wie oben beschrieben auf „Synchestra" ein, dann bietet das Album so viel, ist so vielschichtig und komplex und bringt einen oft zum Staunen und entzückten Grinsen. Devin Townsend schöpft wahrlich aus dem Vollen und pflanzt ruhige Arrangements neben harte Brettpassagen in ein Beet aus Hoffnung; legt breite Synthi- und Gitarrenflächen an, die durch seinen epischen Gesang und geschickten Einsatz von Streichern, dem Klavier und ungewöhnlichen Skalen und Akkordfolgen zu prächtigen Blüten in Form von monumentalen Musikstücken heranwachsen.
Wenn man nach der ersten Euphorie erst einmal wieder den Boden der Tatsachen berührt, wird einem klar was Devin Townsend hier geschaffen hat. Nicht nur sind die Songs schöner und eingängiger als auf den Vorgängeralben der DEVIN TOWNSEND BAND, sie sind auch tiefer, bieten mehr Überraschung und plätten den Hörer einfach durch ihre Perfektion und Schönheit.
Mein Fazit: „Synchestra" ist kein Album, das man nebenbei hört. Dafür wäre es auch viel zu schade. „Synchestra" muss man genießen und mehrmals in sich aufnehmen und verarbeiten bis man es versteht. Mit diesem tollen Album hat Devin Townsend einmal mehr bewiesen, warum er einer der größten Songwriter und Talente des Metals ist.