Die Antwort fällt ernüchternd aus: Gar nichts. Denn wo NIGHTWISH eine künstlerischen Vision verfolgen, ist diese auf "Beyond The Black“ nicht im Geringsten zu erkennen. Zwar orientiert sich das Quartett nach dem eher poppig ausgefallenen "Hørizøns“ wieder zurück zu seinen metallischen Ursprüngen, doch könnte der Qualitätsunterschied größer nicht sein. Schließlich bietet "Beyond The Black“ letztlich nicht mehr als die vielen Veröffentlichungen zuvor: aalglatten Symphonic-Bombast, dessen Beliebigkeit fast schmerzt.
Viel Show, wenig Tiefgang
Ja, das Album ist gut produziert. Ja, die Stücke sind an sich gut geschrieben. Und ja, verdammt, "Dancing In The Dark“ oder "Reincarnation“ sind tatsächlich Songs, die man mögen darf. Und dennoch klingt "Beyond The Black“ genauso seelenlos und blutleer wie seine Vorgänger. Weder die Texte, die auch aus einem Zufallsgenerator stammen könnten, noch die handwerklich ordentliche Musik lassen auch nur den Hauch einer eigenen Identität erkennen.
Stattdessen grasen BEYOND THE BLACK jedes nur mögliche Genreklischee ab und haben dabei nicht einmal den Anstand, zumindest rudimentär die Songstruktur zu variieren. Wem das reicht, der:die darf bei "Beyond The Black“ gerne zugreifen. Ganz klar: Wer Spaß an den Deutschen hat, sollte sich diesen nicht von dieser Review vermiesen lassen. Aber wir sollten nicht so tun, als hätten wir es hier mit einer Form von Kunst zu tun.
Tracklist
1. Is There Anybody Out There 4:29
2. Reincarnation 4:13
3. Free Me 4:01
4. Winter Is Coming 4:37
5. Into The Light 4:12
6. Wide Awake 4:10
7. Dancing In The Dark 4:05
8. Raise Your Head 4:18
9. Not In Our Name 3:40
10. I Remember Dying 4:15