Memorized Dreams - Theater Of Life

 

memorized dreams theater cover


Stil (Spielzeit): Power Metal (40:31 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Sound Riot Records (bereits erschienen)
Bewertung: "Potenzial hui - Produktion pfui!"

Link: http://www.memorized-dreams.com

Seit einigen Jahren überrollt eine Flut skandinavischer Metalbands den europäischen Markt. Bei dieser Fülle an Gruppen fällt es natürlich denjenigen leichter, die ihre guten Ideen auch mit technischer Kompetenz umsetzen können. Eine dieser Bands - so jedenfalls verschiedene Quellen - scheint MEMORIZED DREAMS zu sein; irgendwas zwischen Melodic und Powermetal mit technischer Finesse. Nun, wollen wir mal seh.. hören.

Den Reigen bunter Melodien eröffnet das Intro „Welcome To The Theater", indem mithilfe von Streichern eine gespenstische Atmosphäre erzeugt wird. Von einem spitzen Schrei begleitet legt dann „Cardinal Sin" los, eine geballte Ladung Skandinavenmetal. Die Stimme des Sängers hebt sich meiner bescheidenen Meinung nach kaum von anderen Schweden/Norwegern ab, in Kombination mit der starken Instrumentalfraktion kann sie allerdings punkten. Ein Gitarrensolo und der obligatorische Doublebass-Uptempopart (tolles Wort, hm?) runden das Paket ab. „Haloes And Wings" geht ein wenig schneller und rockiger zur Sache und macht richtig Spaß. Wenn ich den Text könnte, würde ich sofort mitsingen, denn die Gesangslinien sind im wahrsten Sinne des Wortes „mitreißend". Mit einem klassischen Speed-Metal-Intro öffnen sich hiernach die „Gates Of Heaven". Die Melodielinie weiß wieder zu überzeugen, aber irgendwie klingt das ganze dann doch so „schon x-mal wo anders gehört". „Sea Of Oblivion" hingegen kommt mit einem ruhigen Pianointro daher, dachte ich... Denn es bleibt bei dem ruhigen Piano-part; eine Abwechslung, in der der Sänger seine stimmlichen Qualitäten unter Beweis stellt. „Neverland" geht dann wieder in die vollen was die musikalische Bandbreite angeht. Eine Midtemponummer, die im späteren Verlauf dann - natürlich mit ordentlich Doublebass - an epischen Ausmaßen zunimmt. Dieser Teil ist allerdings zu sehr auf die Drums und den Gesang konzentriert; etwas - eventuell Gitarren ;) - sind zu sehr im Hintergrund (tauchen später bei einem fantastischen Solo aber wieder auf!). Trotzdem eine nette Nummer. Endlich wieder schneller geht es dann bei „Revelating Paradise" zu, meiner bisherigen Nummer 1 des Albums. Ein zügiger, überdurchschnittlicher Song, der hängen bleibt - mehr aber auch nicht. „Light Above All" ist ein sehr bodenständiges Stück. Erst regiert das Midtempo mit epischem Gesang und druckvollem Schlagzeug, bis dann der Speedkönig das Zepter in die Hand nimmt und noch mal ordentlich auf's Trommelfell haut. Der Refrain zieht mit und animiert mal wieder zum (versuchten) Mitsingen, aber es fehlt auch hier der Druck von der Gitarrenseite aus. Ein „Crimson Dream" leitet die Scheibe aus, und auch hier erwartet den Hörer nichts wirklich Spektakuläres. Versöhnlich sei zu sagen, dass auch hier wieder Tempi- und Stimmungswechsel vorkommen, doch wird das ganze durch die - ich wiederhole mich - wenig druckvolle Produktion wieder eingestampft.

Ein kurzes Fazit:

Schade - hätt' was werden können. Den Jungs von MEMORIZED DREAMS mangelt es weder an Talent zum Songwriting noch an technischer Begabung. Aber die viel zu leisen Gitarren machen ein ums andere Mal den Klangeindruck kaputt. Leider fehlt an manchen Stellen auch die Abwechslung  - Aber die Kerls sind ja noch jung, weswegen ich den Schweden durchaus gute Zukunftschancen einräume. Vor einem Kauf rate ich zum Probehören.

Tracklist:

#1 Welcome To The Theater#2 Cardinal Sin#3 Haloes And Wings#4 Gates Of Heaven#5 Sea Of Oblivion#6 Neverland#7 Revelating Paradise#8 Light Above All#9 Crimson Dream