Unchained - s/t

Stil (Spielzeit): Melodic Metal (47:48 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Soundriot (bereits erschienen)
Bewertung: Rockiger Melodic-Metal! Trotzdem erst anhören!

Link: http://www.Unchained.se

Mit ihrem selbstbetiteltem Neuling bliesen die Schweden UNCHAINED heute zum Angriff auf meine Gehörgänge. Ob's was gebracht habt, lest Ihr hier.

Den Anfang macht das flotte „My Guide", welches gleich zu Anfang durch den Gesang von Per Karlsson auf sich aufmerksam macht. Die Nummer ist nicht überirdisch gut, weiß aber durch technische Höhepunkte (Gitarrensolo etc.) und einen einprägsamen Refrain von sich zu überzeugen. Und auch die nächste Nummer, „The Analyst" beeindruckt mit technischen Spielereien. Eingeleitet von einem gesprochenen Intro geht der Song in eine vom Gesang dominierte Nummer über, die zur Mitte eine instrumentale, langsamere Passage hat, in der die Herren Ericsson und Blome mit ihren Gitarrenkünsten prahlen. Die Nummer endet noch einmal mit einem kräftigen Refrain, bevor dann „Ghost Of The Alchemic Hall" folgt; ein rockiges Lied mit einem dann doch eher bombastischen Refrain, der besonders zum Schluss gut rüber kommt, als er ein dickes Gitarrentapping mit Solo einleitet. Übrigens: Per Karlsson kann ziemlich gut singen, was er ein ums andere Mal mit sekundenlangen Schreien beweist. Dann öffnet das „Theater Of Fear" seine Vorhänge: Von düsterem Kettenrasseln und Donnerschlägen eingeläutet beginnt das bisher beste Stück der Platte. Der harte Gesang, der tiefe Bass und die tolle Gitarrenarbeit machen das Stück zu einem rockigen Song mit einem Ohrwurm-Refrain und einem tollen Solo, bevor er mit einem Outro endet. Mit cleanen Gitarren und klarem Gesang kommt dann „I Dream", ein dunkler Song, der von Zeit zu Zeit von einem starken Refrain unterbrochen wird. Schönes Lied!

Der nächste Song „Ordinary Sinner", beginnt stakkatoartig und erfährt dann eine (gefühlte) Temposteigerung, wobei der Song immer im Midtempobereich bleibt. Ganz und gar nicht Midtempo ist „Like The Candle". Und falls mich bis jetzt der Gesang noch nicht an die alten HELLOWEEN erinnert hat, tut er das jetzt. Bis auf ein tolles Gitarrensolo (das technische der Scheibe ist sowieso 1a) ist es allerdings nicht mein Favorit der Scheibe. Jetzt packen die Schweden das Jagdhorn aus, denn „The Great White Hunt" steht an. Und die knüppelt wieder ordentlich. Eine schöne, schnelle Nummer die über ein eingängiges Riff und die für Unchained obligatorischen technischen Spielereien enthält. Als Rausschmeißer haben sich die Nordlichter ein tolles Lied ausgesucht, namentlich „Seventh Sin". Und hier zeigen Unchained noch mal ihr ganzes Können. Das die Jungs Songs schreiben können, zeigte sich ja schon während der gesamten vorherigen 40 Minuten, aber in diesem Titel finde ich zum Abschluss des Albums meinen persönlichen Liebling. Die Jungs zelebrieren zwar keine Speedorgie, aber das ist ja auch nicht alles. Toller Midtemposong mit geilem Gitarrensolo und gutem Arrangement. 

Ein kurzes Fazit:

Zum Angriff geblasen und meine Gehörgänge erfolgreich geschrottet. Die Jungens von UNCHAINED zelebrieren hier rockigen Melodic-Metal, der sich richtig gut anhört. Zwar halten sich die Überraschungen in Grenzen, mit dem soliden Songwriting und der technischen Virtuosität haben die jungen Schweden aber noch eine Menge potenzial!

Tracklist:

#1 My Guide#2 The Analyst#3 Ghost Of The Alchemic Hall#4 Theater Of Fear#5 I Dream#6 Ordinary Sinner#7 Like The Candle#8 The Great Witch Hunt#9 Seventh Sin