Stil (Spielzeit): Heavy Metal (50:57)
Label/Vertrieb (VÖ): SPV (21.03.2005)
Bewertung: Ein starkes Stück!
Link: http://www.Freedom-Call.net
Heute widmen wir uns der neuesten Scheibe von Freedom Call, „The Circle Of Life"Schon der Opener - „Mother Earth" - fährt die volle Heavy-Metal-Schiene. Zumindest am Anfang, mit einem dicken Riff. Dann geht es aber balladenartig weiter: pianountermalte, klare Gesänge die sich mit einem epischen Refrain abwechseln.Das hymnenartige „Carry On" geht wie seinerzeit „Warriors" nach dem ersten Takt ab wie ein Zäpfchen. Hier stimmt die Chemie aus Geschwindigkeit und Melodie einfach; hier sind Freedom Call zu Hause.Und auch „The Rythm Of Life" weiß auf Anhieb zu überzeugen. Ein langsamer Stampfbeat mit vielen elektronischen Elementen wiederum gepaart mit dem starken Gesang von Chris Bay, aber dieses mal ohne einen hervorgehobenen Refrain. Die elektronischen Elemente kommen bei „Hunting High And Low" noch einmal stärker zum Einsatz, fügen sich allerdings hervorragend in den Gesamteindruck ein. Mitreißende Vocals und eine Bilderbuchmelodie machen diesen Song zu einem Live-Hit. „Starlight" ist einer dieser Schnulzensongs, die die Welt eigentlich nicht braucht - wenn sie nicht zufällig perfekt an das Thema angepasst instrumentalisiert worden sind. Starker Synthesizergebrauch der hier aber zur „spacigen" Atmosphäre passt aber trotzdem noch harte Gitarren und drückende Drums. Toller Song.
Das 1:23 Minuten lange Midtro „The Gathering" ist ein reines Instrumental, über den Status eines Midtros geht es wirklich nicht hinaus, erinnert aber an beliebige Titelmelodien der Star Trek-Reihe. Umso dicker trägt „Kings And Queens" auf. Mit Lichtgeschwindigkeit zieht es in die Gehörgänge, ein treibender Beat alter norddeutscher Schule zündet sofort und dürfte nicht nur mich zum Headbangen antreiben. Ruhig beginnt „Hero Nation", und daran ändert sich so bald nichts. Spärlich untermalter Gesang, der später mehrstimmig unterstützt wird. Das große Geschwindigkeitsgewitter bleibt aus, eher was zum entspannen. Wieder in luftige Höhen geht „High Enough": zwar eröffnet die Akustikgitarre, später regiert aber die Leadgitarre mit Lichtgeschwindigkeit. Tempo bis zum Abwinken, ein Highlight dieses Albums. Nach dem Starlight kommt jetzt das uneheliche Kind, das „Starchild": und auch dieses geht in gewohnter Manier direkt nach vorne. Schnelles Riffing, atemberaubende Drums und über allem der klare Gesang und die geschickte Verwendung anderer Elemente wie z.B Bläserstimmen lassen dieses Stück nicht langweilig werden. Flott, mit einem Chor und Piano beginnt dann „The Eternal Flame". Ballade? Hymne? Eher Hymne, es geht ähnlich frisch zu wie bei "Carry On". Der Refrain will einem nicht so leicht aus dem Kopf gehen, eine sehr rockige Nummer.
Den Titeltrack "The Cirle Of Life" haben sich die Süddeutschen bis zum Schluss aufgehoben. Und hier bekommt der Hörer noch einmal das volle Brett geliefert. Und auch hier steigert sich das ganze aus langsamer Einschlafmusik bestehend aus einer Kombination aus Streichern, Piano und Akustikgitarre hoch in DIE Metal-Hymne des Albums schlechthin. Einen ähnlich bombastischen Song hat man meiner bescheidenen Meinung nach schon lange nicht mehr in diesem Genre zu hören bekommen. Die stetigen Wechsel von ruhigen und epischen Passagen sind zum Abschluss noch einmal die richtige Dosis für den Zuhörer und runden dieses tolle Album gebührend ab.
Fazit: Mit "The Circle Of Life" liefern die Mannen rund um Dan Zimmermann einen dicken Brocken Melodic Metal vor der Haustüre ab. Mit dieser Scheibe gelingt es den Süddeutschen ohne Probleme, mit bisherigen Höhepunkten des noch jungen Heavy-Metal-Jahres wie z.B der aktuellen HammerFall-Scheibe gleichzuziehen. Hiermit dürfte die Frage nach der Heavy-Metal-Hochburg Deutschlands wieder neu aufgeworfen zu werden. Kaufempfehlung!
Tracklist:
#1 Mother Earth#2 Carry On#3 The Rythm Of Life#4 Hunting High And Low#5 Starlight#6 The Gathering (Midtro)#7 Kings And Queens#8 Hero Nation#9 High Enough#10 Starchild#11 The Eternal Flame#12 The Circle Of Life