Stil (Spielzeit): Melodic Heavy Metal (38:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard 1 / Soulfood (31.07.06)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.afterall.be/
Über Stilbezeichnungen kann man wahrlich streiten. Bezeichnen sich die fünf Belgier von AFTER ALL doch als Thrashmetalband. In meinen Ohren ist das, was unsere europäischen Nachbarn abliefern, astreiner Melodic Heavy Metal ala SINNER.
Eigentlich bin ich aber mit einer ganz anderen Erwartung an dieses Album herangegangen. Schon das CD-Cover und das Promofoto der Band ließen eher auf modernen Thrash oder gar Metalcore denken. Doch Pustekuchen. Melodic Heavy Metal regiert. Diesen setzen die Belgier gekonnt um. Klar ein wenig angestaubt wirken die Songs auf "This Violent Decline" schon. Hat man doch schon einige Ideen vor etlichen Jahren hören können. Da ändert auch das modern klingende exzellente Mixing von Frederik Nordstörm (u.a. IN FLAMES, ARCH ENEMY, SOILWORK) und das Mastering von Tue Madsen (u.a. THE HAUNTED, HATESPHERE) nicht viel. Der Opener "Frozen Skin" wartet schon mit allen Trademarks auf, die sich auch in den 10 folgenden Songs manifestieren. Melodische Gitarrenriffs, einem powervollem Drumming und einer Stimme, die ziemlich nach Mat Sinner klingt. Ruhigere Passagen lockern immer wieder auf, um dann Platz für schon fast hymnische Gitarrenriffs zu lassen. Natürlich lassen sich auch Thrashanleihen heraushören. Aber insbesondere wegen des Gesangs öffent sich bei mir eine andere Schublade. Der eingeschlagene Weg wird konsequent verfolgt und lässt keinen Platz für schwache Songs. Schade nur, das man aus dem Instrumentalstück "Monolith #11" nicht einen vollwertigen Song mit Gesang gemacht hat.
Eine kleine Überraschung für mich halten AFTER ALL mit dem letzten Song "Second Time Around" bereit. Eine härteren Ballade, die Ähnlichkeiten zu dem IN FLAMES Song "Come Clarity" aufweist, ohne deren Klasse zu erreichen und in einem fiesen anhaltenden Ton endet. Soll das bezwecken, dass der Hörer vorzeitig auf "Stop" drückt, um sein Gehör zu schützen?
Neben den 11 Song gibt es auch noch ein Video zum Song "Frozen Skin", das auf mich eher den Eindruck eines Studioreports gibt. Wird doch die Band im Studio bei der Arbeit zu vorliegendem Album gezeigt. Mehr wie einmal schaut man sich das nicht an.
Fazit: Klassischer schneller Melodic Heavy Metal mit fetter moderner Produktion. Für mich nicht wirklich orginell, aber solide.