Symphorce - Become Death


Review


Stil (Spielzeit): Power- / Thrashmetal (52:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Metalblade Records / SPV (23.02.2007)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.symphorce.de/

Mit ordentlich Dampf startet die bereits sechste Platte der deutschen Vorzeige-Powermetaller SYMPHORCE. Tiefes schnelles fieses Thrashriffing eröffnet das aktuelle Album "Become Death". Seit 1998 haben sich die Mannen um Sänger Andy B. Franck kontinuierlich weiterentwickelt und eins ums andere klasse Album rausgehauen. Der klassische Powermetalsound wurde im Laufe immer wieder um weitere Nuancen bereichert. So ist die Entwicklung auf vorliegendem Release Ergebnis einer ständigen Veränderung ohne den klassischen Metalspirit zu verlieren.

Doch keine Angst. Den Titel "Become Death" haben SYMPHORCE nicht wörtlich genommen. Deathmetalgrowls stehen (noch?) nicht auf dem Programm. Dafür verlässt Sänger Andy öfters mal die gewohnten Powermetallgefilde und glänzt mit thrashigen Shouts oder auch einem heiseren Gesang der stellenweise an HIM, wie z.B. im Track "Inside The Track", erinnert, bevor sich wieder die hervorragende glasklare Stimme beim Refrain in die Höhe schraubt. Durch diese ständige Abwechslung, auch von Track zu Track, erübrigt sich jeder Vergleichsversuch zur Powermetallband BRAINSTORM, in der Andy neben SYMPHORCE tätig ist. 

Die Süddeutschen haben sich eindeutig ihren eigenen Sound abseits ausgelatschter Wege erschaffen. Gekonnt setzt man moderne Synthiesamples als prägendes Element im Song "Condemend" ein. Catchy Refrains ziehen sich durch die gesamte Platte. Die Gitarrenfraktion zeigt sich von ihrer besten Seite und beweist, dass man sich in mehr als einem Genre zuhause fühlt. Am ehesten lässt sich COMMUNIC als Vergleich heranziehen, wobei die Schwaben vielleicht etwas traditioneller und noch stilübergreifender an die Sache rangehen und mit mehr Bewegung in den Vocals aufwarten . Mir persönlich gefallen besonders die heftigeren Nummern "Darkness Fills The Sky" und "Death Has Come" sehr. Doch auch für Fans melodischerer Töne haben SYMPHORECE einiges im Gepäck wie z.B. "Inside The Cast" oder "In The Hopes Of A Dream". Mit etwas Gothicmetaleinschlag kommen "No Final Words To Say" und das bereits angesprochene "Inside The Track" daher. Einzig im letzen Drittel der CD, in dem der Powermetall im Gesang die Oberhand gewinnt gefallen mir SYMPHORCE nicht mehr ganz so gut. Der variable Gesangseinsatz ist halt das I-Tüpfelchen. Den schwächeren Rauskehrer "Lies" hätte man lieber gelassen, bietet man doch auch so reichlich Spielzeit. Daher "nur" 8,5 Punkte für eine mutige und abwechslungsreiche Platte.

Fazit: Nicht nur für Powermetallfans! Aufgeschlossenen Ohren wird hier einiges geboten. Ein "normales" Powermetallalbum aufzunehmen, wäre für SYMPHORCE kein Problem gewesen, aber gerade das Experimentieren mit neuen Elementen macht den Reiz von "Become Death" aus und macht einen Großteil der Songs zum wahren Hörgenuss.