Distorted - Voices From Within

Review



Stil (Spielzeit): Metal (Female Voice) (52:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records (07.04.2008)
Bewertung: 5 / 10
Link: www.myspace.com/distortedband

Bereits 1996 formierten sich die israelischen DISTORTED und mit „Voices From Within“ liegt nun das zweite Album der Band um Sängerin Miri vor. Wann genau das erste erschien, lässt sich leider nicht herausfinden, doch kann man anhand der langen Zeit, die seit der Bandgründung und dem Erscheinen des zweiten Silberlings vergangen sind, immerhin darauf schließen, dass die Band diese Zeit genutzt hat, um ein besonders kreatives, eigenständiges und herausragendes Album einzuspielen, das völlig einzigartig und..... Nun gut, lassen wir das, ganz so ist es dann nämlich doch nicht geworden.

Nach eigenen Aussagen vermischen DISTORTED Melodischen Death Metal mit orientalischen Riffs, weiblichem Gesang und männlichen Growls. Letztere Angaben sind auch durchaus vorhanden, doch sucht man orientalische Einschläge zumeist vergebens. Das ist in soweit schade, als das dadurch eine Eigenständigkeit hätte aufgebaut werden können, die man ansonsten auf „Voices From Within“ nicht finden kann. Was bleibt ist also ein relativ unauffälliger, teilweise trashig angehauchter Metal mit weiblichem Clean-Gesang.
Was beim Hören der Scheibe als erstes auffällt, ist die Tatsache, dass sie mehr als dünn und drucklos daherkommt. Das Schlagzeug ist größtenteils zu leise, die ab und an eingeworfenen männlichen Growls zu schlaff und der weibliche Gesang im Gegenzug viel zu überlagernd. Letzterer ist auch noch nicht einmal ein besonders herausragender, sondern verschwindet vielmehr irgendwo im Mittelmaß. Durch die auffallend penetrante Monotonie in der Stimme der Sängerin geschah es dann auch, dass sie mich recht schnell zu nerven begann.
So etwas wie einen Refrain sucht man in den meisten Stücken vergebens. In der Regel braucht für mich ein Song ja noch nicht einmal solchen, um trotzdem gut zu sein, doch findet auf „Voices From Within“ zum größten Teil einfach nur eine Aneinanderreihung von Rriffs und Melodien statt. Dadurch werden die Stücke noch schneller uninteressant und da sie auch sonst nichts bieten, was die abwandernde Aufmerksamkeit zurückholen könnte wirkt das komplette Album recht schnell einfach nur langweilig. So ging es mir nicht nur beim ersten Hören so, dass ich irgendwann den Faden verlor und erst viel später feststellte, dass schon seit einiger Zeit nichts mehr aus den Boxen schallte, weil das Album schon lange zu Ende war. Kein gutes Zeichen.
Rein instrumental betrachtet sind einige Songs teilweise sogar sehr stimmig, doch lenkt der alles übertönende Gesang leider von der ab und an aufblitzenden Spielfreude ab. Im Endeffekt findet man also kaum etwas, was den einzelnen Song ausmacht und das ist mehr als schade, beweisen DISTORTED doch mit dem treibenden und melodischen „Fading“, dass sie fähig sind, Songs zu schreiben, die im Gedächtnis bleiben. Auch „A Soft Whisper“ und „Escaping The Mind-Grid“ sind ganz nett geworden, wobei letzterer stimmlich sogar ansatzweise einen orientalischen Touch aufblitzen lässt. Insgesamt reicht „ganz nett“ aber nunmal einfach nicht aus.

Fazit: Einige ansprechende Passagen sind auf „Voices From Within“ durchaus zu finden, doch im Gesamten gesehen weiß mich das Album nicht zu überzeugen. Dazu ist der Sound einfach viel zu dünn, der Gesang zu mittelmäßig und die Songstrukturen zu uninteressant. Da immerhin zwei oder drei Stücke das Potential zeigen, was in der Band vermutlich noch schlummert und welches sie vielleicht auf einem nächsten Album noch zeigen werden, gibts 5 Hoffnungs-Punkte.

BYE Redaktion

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