Geschrieben von Eva Mittwoch, 22 Juli 2009 10:04
Nick Oliveri & The Mondo Generator - Dead Planet: Sonic Slow Motion Trails
Stil (Spielzeit): (Wüsten-) Rock-Metal (47:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Mothertongue / Cargo (20.10.2006)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.mondogenerator.com
Ja, es handelt sich, wenn man es so nennen kann, um dieselbe Band: MONDO GENERATOR sind nun NICK OLIVERI & THE MONDO GENERATOR. Ob diese Umbenennung nach Oliveris Ausstieg bei QOTSA wirklich nötig gewesen wäre, sei mal dahingestellt. Fest steht, dass dies nun seine Hauptband ist und er das Zepter in der Hand hält. So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass auf dem neuen Werk nur ein Song von der Urbesetzung stammt, und der Rest höchstpersönlich von Oliveri selbst eingespielt wurde. Trotzdem schließt sich das neue Werk nahezu nahtlos an den Vorgänger „A Drug Problem That Never Existed" an.
„Dead Planet: Sonic Slow Motion Trails", das in Dave Grohls Musikstudio in LA aufgenommen wurde (man kennt sich halt), birgt im Prinzip wenig Überraschendes. Oder besser gesagt nichts, was man eben nicht von Oliveri erwartet hätte. Und eigentlich ist genau das untypisch, da der Herr doch immer zu überraschen wusste. Eine teilweise lieblos hingebratzte Mischung aus Wüste, Metal und Punkattitude, die jedoch druckvoll und bissig präsentiert wird.
Da gibt es natürlich die obligatorischen Arsch-Tritt-Songs wie „Basket Case", das keine zwei Minuten braucht und trotzdem auf den Punkt kommt. Dreckiges Gitarrenintro und -solo. „Lie Detector"s Intro erinnert mich witzigerweise an PLACEBO, die Strophen an METALLICA, nur der Refrain klingt oliveri-esk. Merkwürdige Mischung, wie ich zugeben muss. Aber hier gefällt der mehrstimmige Gesang, der sehr gut eingesetzt wird. Der letzte Track „Paper Thin" ist dagegen richtig schmissig. Schönes Zusammenspiel der Gitarren und Oliveri versucht charmant klingend zu singen, was ihm sogar recht gut gelingt. Unterstützt wird das durch den Einsatz eines Pianos am Ende des Songs.
Leider fehlt dem Album etwas, um mich wirklich zu fesseln. Keiner der Songs hat mich jetzt so vom Hocker gehauen, als dass ich ohne ihn nicht leben könnte oder groß Nennenswertes dazu schreiben müsste. Wirklich schade, da das Oliveri schon durchaus gelungen ist und die Songs auch gut produziert sind, nur alle eben viel zu ähnlich. Bleibt mir die Hoffnung, dass der Herr wieder zu seinem alten durchgeknallten Selbst findet und überrascht.