Stil (Spielzeit): Metal (43:01)
Label/Vertrieb (VÖ): - / September 2005
Bewertung: 6/10
Link: http://www.contrive.com.au
Aus der ehemaligen britischen Kolonie Australien liegt mir ein Album der in Europa bisher unbekannten Gruppe CONTRIVE vor. Die Band wurde von den beiden Zwillingen Paul (Vocals, Guitar) und Andrew Huge (Drums, Taiko) 1999 gegründet und mit Tim Stahlmann (Bass, Vocals) war das Trio dann komplett. Seitdem blieb das Line Up unverändert. Bisher hat die Band zwei EPs in dem Heimatland von AC/DC veröffentlicht, bevor im September 2005 das Album „The Meaning Unseen“ auf den Markt geworfen wurde. In Australien dürften CONTRIVE nicht allzu unbekannt sein - haben sie doch schon fast 120 Konzerte absolviert und für internationale Acts wie MAYHEM, SEPULTURA, MACHINE HEAD und einige andere mehr die Auftritte eröffnet und den „Insel-Staat“ bereist. Warum diese Band so ein unbekanntes Dasein in dem Rest der Welt fristet, mag daran liegen, dass bisher noch kein anständiger Deal mit einem internationalen Label an Land gezogen werden konnte.
Das Album „The Meaning Unseen“ wurde von Fredrik Nordstrom produziert. Ja, genau der Fredrik Nordstrom, der auch schon für ARCH ENEMY, IN FLAMES, DIMMU BORGIR u.a. tätig war. CONTRIVE haben elf Titel auf das Album geworfen, die allesamt einen richtig fetzigen Sound haben. Die drei spielen tight auf und haben gute und schnelle Riffs. Die Songs sind geprägt durch Tempowechsel, die aber sinnvoll und gut arrangiert sind. Auch der Gesang wechselt in einigen Stücken von aggressiven Crowls zu cleanem Gesang. Ich persönlich bin zwar kein sehr großer Fan von all zu vielen Tempowechseln und auch die Geschichte mit dem cleanen Gesang in einem ansonsten harten und aggressiven Song behagt mir grundsätzlich nicht. Doch CONTRIVE haben hier eine gesunde Mischung der Stil-Elemente kreiert und gute Melodien, die gefallen. Mit „The Meaning Unseen“ hält man ein gutes Stück Metal in der Hand. Sollte ich CONTRIVE einem bekannten Act zuordnen, dann würde ich die Band in der Nähe von MACHINE HEAD platzieren, wobei CONTRIVE nicht ganz so aggressiv aufspielen.
„Bay Way Of Choice“ eröffnet das Album mit einem fetten Riff. Ein schneller, aggressiver Song, der mächtig aus den Lautsprechern dröhnt. Der Bass hämmert dumpf und erst eine Minute vor Schluss gibt es eine kurze Verschnaufpause, bevor das Tempo wieder anzieht und den Song beendet. Das vierte Stück des Albums ist ein langsames, instrumentales Akustikgitarren- Geklimper, das meiner Meinung nach nicht so recht zu den anderen Stücken passen will. Aber da es nur 1:32 Minuten dauert, kann man darüber hinweg sehen. Ein echter Anspiel-Tipp ist „Divided“, ein Song der in seichten Gewässern startet und sich im Refrain urplötzlich in ein tosendes Gewitter verwandelt. Das Wechselbad der Emotionen zieht sich bis zum Ende durch, für mich das beste Stück des Albums. Es geht um Schuldzuweisungen, Lügen und das System an sich. Dinge, die durchaus zu emotionalen Ausbrüchen führen können. „Todoroki“ ist ein traditionelles, japanisches Trommeln, welches ein persönliches Dankeschön von Andrew an seinen Taiko Master Junko & Toshi darstellt. Von ARMOURED ANGEL wurde der Song „Communion“ gecovert, die mir unbekannt sind. Der Song geht aber gut ab.
Abschließend bleibt zu sagen, dass CONTRIVE ein recht anständiges Album zusammengezimmert haben. Die Band besitzt durchaus noch Entwicklungspotential, aber mit „The Meaning Unseen“ sind die drei Aussies auf dem richtigen Weg, um groß raus zukommen. Dieses Album dürfte eine gute Referenz für einen lukrativen Plattendeal sein.