Bullet - Heading For The Top


Review


Stil (Spielzeit): Heavy-Metal (41:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge / Rough Trade (28.04.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.bullet.nu/

„Früher war alles besser“, den Satz hat wohl schon jeder mal von uns zu hören bekommen und teilweise stimmt er ja leider auch. Wenn ich heutzutage ein Ohr in die Charts und einen Blick ins Radio werfe, dann wird mir echt übel. Dass ich da mal eine Band entdecke, die Instrumente bedienen kann und auch noch gute Musik macht, kommt vielleicht ein- bis zweimal im Jahr vor. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: BULLET. 

BULLET haben sich anno 2001 formiert. Im Sommer des darauf folgenden Jahres begannen die fünf Nordmänner mit den Aufnahmen zu ihrem Demo-Tape(!) „Heavy-Metal-Highway“. 2003 folgte die MCD „Speeding In The Night“ und jetzt liegt hier in meinem CD-Player der neuste Output „Heading For The Top“ – taufrisch so zu sagen. Und ich muss gestehen: Das gefällt mir, was ich meinen Nachbarn heute Morgen so zu bieten habe. Ehrlicher Heavy-Metal / Hard Rock, bodenständig, dreckig und rauh. 

„Midnight Riders (Riding Free)“, „Rambling Man“, „Speeding In The Night“, „Raise Hell“, um nur vier von den elf Songs zu nennen, sind alle nach dem ähnlichen Muster gestrickt. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass die Tracks alle gleich klingen, vielmehr handelt es sich um soliden, kantigen und dreckig klingenden Metal / Hard Rock. Auf „Heading For The Top“ ist kein Song schlechter oder besser als der andere. 
Die Scheibe hat alles, was der Metal-Maniac verlangt: Midtempo-Songs und schnellere Stücke halten sich die Waage und sind durchzogen von starken Gitarren-Riffs, gutem Drumming und Vocals, die so dreckig und verraucht klingen, wie eine Mischung aus UDO und Bon Scott. Die Refrains animieren den Hörer dazu, seinen halben Liter Gerstensaft in einem Zug zu leeren, die Faust zu recken, zu moshen und mitzugrölen. Das Album passt zudem auch noch perfekt zu den Promo-Bildern – fünf Typen auf schweren Motorrädern, ganz in Leder gekleidet und dazu bereit, ihre Reifen der Straße zu opfern. Die Band lebt, was sie repräsentiert. 

Damit wäre „Heading For The Top“ auch schon beschrieben. Ich könnte hier noch lange rumlabern, aber es ist so wie es ist. BULLET machen straighten, ehrlichen Heavy-Metal mit ein paar Hard-Rock-Nuancen. Das Album riecht nach Kneipe, Motorrad-Abgasen, Party und jeder Menge Pils und Kaltgetränken. „Heading For The Top“ macht richtig Spaß und klingt irgendwie nach früher, als noch alles besser war….