Stil (Spielzeit): Irland-Metal (27:27)
Label/Vertrieb (VÖ): -/- (19.04.2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.chosen.ie
Dass Irland kein unbeschriebenes Kleeblatt ist, sollte im allgmeinen bekannt sein. Das Gründungsmitglied des Europarates hat schon einige namhafte Bands ausgespuckt, die es zu Weltrum gebracht haben und sich durch eine interessante und ganz andere Spielart hervortun.
Heute hat uns eine EP der Gruppe CHOSEN erreicht, die ebenfalls aus dem erzkatholischen Kleinstaat stammen. Bereits in September 2001 wurde von David McCann und Paul Shields die Combo gegründet. Doch bis zur ersten EP mit dem Titel „Fragment (piece I)“, sollte es vier Jahre dauern. Im April 2006 wurde nun „Fragment (piece II)“ auf den geneigten Hörer los gelassen und umfasst fünf Titel.
Der erste Titel „Crooked Path“ startet mit einem einleitenden Riff und wird dann durch zügiges Geknüppel unterstützt. Technisch hat die Band mit den zwei Gitarristen Lar Bowler und Paul Shields einiges drauf. Die Spielart ist sehr variabel und unorthodox; die beiden holen Töne aus ihren Äxten raus, das ist schon recht ungewöhnlich. Das einzige, was nicht so recht passen will zu der schnellen und druckvollen Spielart, ist der relativ hohe und cleane Gesang. Einen kurzen Part in dem ersten Stück groweld Carl King richtig geil, wenn er den ganzen Song so singen würde, wäre das der absolute Burner. So kann ich mit der Stimme aber mal so gar nichts anfangen.
Insgesamt ist die EP sehr variabel und abwechslungsreich. Tolle Kompositionen, gute Arrangements und vor allem sehr geile Melodien. Der Sound ist dumpf und hat richtig Druck, alle Songs fordern den Hörer direkt zum Moshen auf. Ein richtig guter Brocken Metal. Aber die Stimme des Sängers geht einfach gar nicht, sie passt meiner Meinung nach nicht zu dem, was die Combo spielt. Die Vocals sind nicht so druckvoll und aggressiv wie die Musik. Vielleicht ist es aber auch das, was die Iren gern hören mögen, denn nicht umsonst waren von der ersten EP einige Tracks ein paar Wochen lang in den Charts des Web-Radios „dvblina“. Wie dem auch sei, meinen Geschmack hat es nur musikalisch getroffen, gesangstechnisch sträuben sich mir dabei die Nackenhaare. Hört einfach mal auf der Homepage der Band in den einen oder anderen Song rein, denn es gibt auch Leute, die Irisch-Stew total lecker finden – puhaaaa.