Machinae Supremacy - Redeem


Review


Stil (Spielzeit): SID-Metal (52:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm Records/Soulfood (01.12.2006)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.machinaesupremacy.com

Das Millenniumjahr scheint eines der Jahre zu sein, in dem die Geburtenrate für Metal-Bands am Höchsten ist, denn auch die Schweden MACHINAE SUPREMACY geben dieses Datum als Gründungsjahr an. Und was viele Labels bisher nicht schafften, schaffte die Band schließlich ganz von alleine - das liebe Internet machte es möglich, dass auch ohne Vertriebs- und Promotion-Geschichten monatlich mehr als 100.000 Songs von der Band-Homepage runter geladen wurden. Das ist mal eine respektable Zahl für eine Band, die jetzt erst ihr zweites Album raus bringt. Das Quintett entschied sich nun doch dazu, das Angebot von Spinefarm Records anzunehmen und die bereits seit 28. März im Internet erhältliche Scheibe „Redeemer“ als reguläre CD zu veröffentlichen. Ein feiner Zug der Band, der alle die Leute begeistern wird, die so wie ich immer gern eine CD in den Händen halten und an Cover und Texten interessiert sind. 

„Redeemer“ ist ein schnelles und melodisches, streckenweise etwas elektronisches Album. MACHINAE SUPREMACY legen dennoch Wert auf schnelle und dreckige Gitarrenklänge. Der Gesang ist äußerst variabel, und kratzt die Stimme in dem einen Song noch an der Tuntigkeitsgrenze, präsentiert sich das Goldkelchen im nächsten Stück wieder ganz anders – kraft- und druckvoll mit einem klaren Hang zum Powermetal. Robert Stjärnström heißt der Herrscher der Tonleiter und das kann man ihm ohne weiteres attestieren, denn was den Gesang angeht, macht ihm keiner was vor. Selbst die höchsten Töne kommen klar und ungekünstelt rüber und das mit einer Leichtigkeit, als hätte er nie etwas anderes gemacht. 
„Rogue World Asylum“ wird von hellen Keyboard Klängen eingeleitet, bevor die Gitarrenfraktion einsetzt und der helle Gesang beginnt. Eine hervorragende Melodie lädt direkt zum Mitsingen ein, wenn man denn nach dem ersten Hören den Text schon könnte. In dem Song wechseln sich Keyboard und schnelle Gitarrensoli perfekt ab, die Mischung ist sehr homogen und macht Spaß. Ein großartiger Song. 
Der an sechster Stelle platzierte Song „Hate“ brilliert durch einen fetten und dumpfen Gitarren-Sound. Leicht in den Hintergrund wurde das Keyboard gesetzt, welches eine stimmungsvolle Melodie zu dem Song beisteuert und man diese bewusst erst gar nicht wahrnimmt, später aber immer deutlich wird. Gut gemacht. 

Tja, wo soll man nun MACHINAE SUPREMACY hinpacken? Die Indizien sind: schnelle Gitarrensoli, ein fetter Bass und knalliges Drumming. Hinzu kommt ein prägendes Keyboard, das stellenweise sehr elektronisch anmutende Töne beisteuert, die an den Sound eines C 64 erinnert, aber nie zu sehr in den Vordergrund drängt. Schlussendlich haben wir einen Gesang, der sich im Gesamten relativ weit oben auf der Tonleiter bewegt. Schwierig, schwierig aber letztlich auch nicht so wichtig, denn „Redeem“ ist ein sehr melodisches und knackiges Album. Es benötigt zwei bis drei Durchläufe, bevor es seine ganze Klasse entfaltet, aber dann mag man das Scheibchen gar nicht mehr so recht aus dem CD-Player entfernen. Die Stücke sind äußerst variabel und vielfach überraschend und unvorhersehbar. Tolle Songstrukturen und Melodieführungen. Kein Wunder, dass sich schon so viele Leute die Songs runter geladen haben.