Geschrieben von dirk-bengt Freitag, 31 Juli 2009 12:02
Spartan Warrior - Spartan Warrior (Re-Release)
Stil (Spielzeit): NWoBHM (39:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Minds Production / Roadrunner (27.07.09)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: Home / Myspace
Wer Anfang der 80er Bands wie MILLENIUM, BITCHES SIN oder SPARTAN WARRIOR aus Sunderland kannte und von selbigen die knuffigen Alben „Steel 'n' Chains" (83) oder das selbstbetitetelte Zweitwerk sein Eigen nannte, darf sich mit Fug und Recht zu den Kennern des NWoBHM rechnen. Auch wenn die liner notes davon schwärmen, dass die Band dereinst „on everybody's lips" gewesen sei.
Für die Freunde der besten Zeit des Empires haben Metal Minds, nachdem beide Teile schon eine ganze Zeit als (mittlerweile vergriffene) Bootlegs kursierten, dankenswerterweise das 84er „Spartan Warrior" jetzt noch mal im limitierten Digi-Pack aufgelegt.
Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, aber ich glaube, es wurde remastered. Der Sound ist jedenfalls nicht ganz so indifferent wie bei den Bootlegs. (Und, sofern mich meine Erinnerung nicht trügt: wie auf den Vinyl-Originalen)
Ob ich diese Verbesserung gut finde, weiß ich nicht. Gemessen an heutigen Standards ist der Klang aber immer noch ausreichend ursprünglich und antiquiert. Böse Zungen würden ihn sicher eher drucklos nennen.
SPARTAN WARRIORs größte Stärke wie Schwäche war ihre Ausgewogenheit. Sie waren nicht so rotzig wie TANK, nicht so episch wie DEMON, nicht so melodisch wie DIAMOND HEAD... irgendwas dazwischen: viel Mid-Tempo mit seltenen Ausschlägen nach oben oder unten... und einer guten Schlagseite Richtung 70er Heavy Rock. --- Beim Namedropping sollten aber SAXON nicht fehlen, denn Dave Wilkinsons Stimme erinnert nicht selten an Biff Byford; nicht so quäsig vielleicht und etwas rauer. Wie für klassischen NWoBHM üblich sind insbesondere die Gitarren, vor allem die Leads hörenswert.
Für die Allgemeinheit waren SPARTAN WARRIOR wohl schon damals und sind heute ganz sicher etwas zu unspektakulär. Nichtsdestoweniger eine hochinteressante Band für den Nostalgiker. Und wenn der dem Charme des Vereinigten, metallischen Königreichs der 80er wenig entgegenzusetzen hat, dann waren und sind die Jungs von der Nordseeküste ein unbedingtes Muss.
Bleibt zweierlei zu hoffen: 1.) dass sich Metal Minds auch noch des noch etwas besseren Debüts annehmen und 2.) die Reunion von 2006 tatsächlich die angekündigten Früchte namens "Behind Closed Eyes" tragen wird.