3 Inches Of Blood - Here Waits Thy Doom ^Tipp

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Ich habe 3 INCHES OF BLOOD mit ihrem Major-Debüt „Advance & Vanquish" kennengelernt und fand den traditionellen Metal mit den gemischten Vocals gut und interessant, aber nicht weltbewegend. Das nachfolgende Album habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen, mit „Here Waits Thy Doom" melden sich die Amis aber mit einem Paukenschlag zurück. Ich wage zu behaupten: Der Weggang von Growler Jamie Hooper ist das Beste, was der Band passieren konnte.

Nunmehr ist nur noch die Sirene Cam Pipes für die Vocals zuständig, und so rücken 3 INCHES OF BLOOD endgültig in die traditionelle Metal-Ecke. Haftete der Band vorher noch eine leichte Death-Schlagseite an, sind es mittlerweile pure Achtziger-Attitüde, ein wenig Epik und eine Prise Thrash und Rock, die das Gebräu auf „Here Waits Thy Doom" zu einem der Metal-Highlights des Jahres machen. Pipes‘ hohe Vocals sind ganz klar gewöhnungsbedürftig, für den Fan aber nichts Neues und einfach klasse. Die erdige, lebendige Produktion transportiert den Eighties-Spirit perfekt und lässt ein ums andere Mal aufhorchen. Neben MAIDEN-Gedächtnisgitarren (im siebenminütigen, fantastischen „Execution Tank") und PRIEST-Anleihen, True Metal-Klischees (der Hammer „Battles And Brotherhood") und thrashigen Monstern („Call Of The Hammer", „Snake Fighter") sind es auch die rockigeren Tracks, die sehr, sehr viel Laune machen. Dabei kommt auch mal eine Hammond-Orgel zum Einsatz, und das Riff von „Preacher's Daughter" hat sogar was von LED ZEPPELIN und ist oldschooliger, harter Rock in seiner pursten Form. 3 INCHES OF BLOOD drücken zwar nicht permanent und pausenlos auf die Tube und schieben mit „12:34" auch ein akustisches Zwischenstück ein, zum größten Teil bewegt sich das Songmaterial aber im gehobenen Geschwindigkeitsbereich, was auch gut so ist. Dabei merkt man, dass die Amis absolut energiegeladen sind, sich bei Highspeed-Attacken am wohlsten fühlen und eine hörenswerte Granate nach der anderen abfeuern.

„Here Waits Thy Doom" ist ein beeindruckendes Album einer talentierten Band, die den Abgang ihres zweiten Sängers nicht nur gut verkraftet, sondern zu ihrem eigenen Vorteil gedreht hat. Mit ihrem traditionellen, kompromisslosen Metal mit Ohrwurm-Garantie schaffen es 3 INCHES OF BLOOD, jeden Metaller hinterm Ofen hervorzulocken - da gehe ich jede Wette ein!