Stil (Spielzeit): Melodic Power Metal (43:52)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Dockyard 2 Records / Soulfood (25.09.09)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.dream-land.nu
Als DREAMLAND 2002 durch Sänger Joakim „Jake E" Lundberg ins Leben gerufen wurde, waren die Musiker schon keine Unbekannten in der Melodic Metal Szene, denn bereits in den 90ern machten eben jener Jake E., Bassist Mats Rendlert, Gitarrist Johan Eriksson und Drummer Marcus Scöld zusammen unter dem Namen INFINITY Musik.
Sie veröffentlichten eine Demo mit dem Titel „Crystal Age", die Single „The Call" und spielten auf dem Sweden Rock Festival eine umjubelte Show.
Den richtigen Kick erhielten sie dann aber durch HAMMERFALL Sänger Joacim Cans, der die Band unterstützte. Mit Eric Rauti kam ein zweiter Gitarrist ins Line Up, und die Band entschloss sich, ihren Namen in DREAMLAND zu ändern. Reichte das Debütalbum „Future's Calling" (2005) noch nicht ganz, sich zu etablieren oder einen Fuß in die Tür zu stellen, sah das mit der zweiten Scheibe „Eye For An Eye" (2007), welche von Joacim Cans aufgenommen und gemixt wurde, schon ganz anders aus, denn das Album bestach durch seine mit eingängigen Melodien gepaarten Härte. Vor allem aber machte auch Sänger Jake E. mit seiner unglaublichen Stimme mächtig Eindruck.
Bevor sich DREAMLAND ans nächste Album machten, mussten sie noch die Abgänge von Johan Eriksson und Jesse Lindskog kompensieren, die von Nils Olsson an der Gitarre und Drummer Alexx ersetzt wurden. Erneut wurde das Sonic Train Studio gebucht, und auf dem Weg dorthin wurden Jake, Eric und Nils in einen schweren Verkehrsunfall auf der E6 verwickelt, bei dem mehrere Autos auf der Höhe der Ausfahrt 49 ineinander fuhren. Wie durch ein Wunder wurden die drei Musiker nur leicht verletzt. Damit dürfte auch klar sein, warum das neue Album den Titel "Exit 49" erhielt.
Zwölf Songs haben es auf „Exit 49" geschafft, und die Band nabelt sich im Vergleich zum Vorgängeralbum immer weiter von dem oftmals sehr an HAMMERFALL angelegten Sound ab, und zeigt wesentlich mehr Eigenständigkeit. Nicht das die Vorgängeralben deswegen schlecht gewesen wären, aber der eigene Stil tut der Band doch ausgesprochen gut. Dem Hörer werden reihenweise Knaller in Form von kleinen Power Metal Hymnen wie dem Opener „A Touch Of Evil" (nein, kein JUDAS PRIEST Coversong), „Set The Heaven On Fire", oder „The Curse" förmlich um die Ohren gehauen. Sänger Jake E. singt nicht mehr nur noch hoch, sondern variiert sehr schön mit seinen Vocals, und passt sie immer wieder den von den Songs geforderten Stimmungen an. Sehr geil.
Rhythmischer und damit auch stampfender gehen DREAMLAND bei „So Weak, So Feeble", dem genialen „My Sweet Revenge", „Nordic Rage", „The Warning" (nein, kein QUEENSRYCHE Coversong) und „Shortest Straw" zu Werke. Die Halbballade „Worlds Apart" und die wunderschöne Akustikballade „Song For You" runden ein sehr abwechslungsreiches und kurzweiliges Album ab, das mal wieder seinen Fokus auf melodische Härte legt, und eine Band zeigt, die gereift und gewachsen ist.
Dass Jake E. Stimme wirklich außergewöhnlich ist, konnte ich schon beim Review von „Eye For An Eye" feststellen. Das er das allerdings auch noch toppen könnte, war dann doch nicht zu erwarten.
Auch produktionstechnisch haben DREAMLAND alles richtig gemacht, denn das Album klingt schön rund und kracht richtig fett aus den Boxen. Melodic Power Metal Fans werden an „Exit 49" definitiv nicht vorbei kommen.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out