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Bevor jemand anhand des Bandnamens eine Religionsgemeinschaft aussucht und deren Beheimatung als die Wurzel allen Übels sehen will, kann ich euch sagen, dass TERRORGOD aus München kommen. Über das mit der Wurzel und inwieweit das hier überhaupt zutrifft, werde ich im Folgenden ausführen. Der Anlass dazu ist jedenfalls die zweite Platte des bayrischen Quadrupels.
Der Anfang soll den Hörer auf ein Kriegsszenario einstellen, das anschließend losbricht, obwohl mir bei den Geräuschen auch durchaus Sylvester in den Sinn kommt - okay, ich gebe zu, der Titel „W.A.R." gibt einen kleinen Wink.
Recht druckvoll geben die Burschen gleich mal Gas, um mit thrashigen, aber melodischen Riffs die Spannung aufzubauen. Doch so richtig will genau diese nicht aufkommen - auch nach mehrmaligen Durchläufen nicht. Leider sogar eher im Gegenteil - und das liegt nicht nur am Gesang.
Denn dieser ist oft recht kraftlos und auch nicht immer ganz sauber. Manche Gesangslinie ist zwar nicht gerade simpel gestrickt, aber vielleicht ist auch das gerade eine Falltür. Wenn dann, wie z.B. im Titeltrack, ein Massen-Chorus angestimmt wird, kommt das ganz schwungvoll herüber. Das thrashig härtere Singen kommt etwa in „In Vain" oder „The Burning Cross" ganz gut durch, aber insgesamt fehlt da der Pep.
Des Öfteren gibt es Ansätze von progressiven Einschüben zu hören, die auch in kurzen Instrumentalteilchen dargestellt sind. Dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen, kann man nicht bezweifeln, auch wenn nicht exorbitante Prog-Auswüchse entstehen, die keiner kapiert. Ein obligatorisches, aber recht wenig abenteuerliches, akustisches Zwischenspiel ist ebenso zu finden, was auch in den Fast-Neun-Minuten-Track „Betrayer" eingebaut ist.
Auf der einen Seite finde ich immer wieder Keime, die aufgehen könnten, wenn in eben diesem langen Song eine schmissige Mitgrölpassage dabei ist oder auch der Holzhammer ausgepackt wird. Aber diese Keime wollen nicht so richtig anwachsen, was vielleicht auch daran liegt, dass ich bei manchen Harmonien ein Déjà-vu habe.
Grundsätzlich können die Münchner Jungs zwar metallisches von sich geben, das eine Gemengelage ist aus leicht progressivem Heavy Metal mit einem Schuss Thrash, auch wenn am Gesang noch gefeilt werden darf. Aber packend ist etwas anderes und das musikalische Feuer von IRON MAIDEN oder METALLICA, wie es der Info-Zettel angibt, ist doch etwas arg hoch gegriffen. Da reißt es auch nicht das wirklich hübsche Solo am Schluss des Schlusses heraus.
Stil (Spielzeit): Melodic Heavy/Thrash Metal (46:28)
Label/Vertrieb (VÖ): STF Records (07.09.09)
Bewertung: 5/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."