Stil (Spielzeit): Heavy Metal (52:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner/Warner (22.06.2007)
Bewertung: Messerstich statt Axtmord, deshalb nur ... (7/10)
Link: www.3inchesofblood.com
Eigentlich hatte ich gedacht, dass 3 INCHES OF BLOOD mit ihrem Vorgänger „Advance And Vanquish“ (2005) für viel mehr Furore sorgen würden, doch weder bei den Metal-Magazinen, noch beim Label oder den Fans stand die kanadische Truppe bisher hoch im Kurs. Selbst BurnYourEars-Kollege Christian R. sprach damals nur von „gewöhnungsbedürftig, aber solide“, was meiner Meinung nach eine absolut unpassende Beschreibung ist, denn entweder man liebt diesen herrlich klischeehaften Oldschool-Metal oder man geht ihm aus dem Weg. Beileibe kein Stoff, an den man sich erst noch gewöhnen könnte. Das wäre so, als ob man sagen würde: Okay, Heuschrecken schmecken nicht sonderlich gut, aber irgendwann gewöhnt man sich dran. Ich sage nur: Love it or leave it! Während 3 INCHES OF BLOOD auch mit dem aktuellen Album „Fire Up The Blades“ zumindest im Instrumental-Bereich tatsächlich höchstens solide sind, verleiht Cam Pipes ihnen das gewisse Etwas und hievt die Band so auf das nächste Level. Der Mann mit der hohen Stimme, irgendwo zwischen Rob Halford, King Diamond und Udo Dirkschneider, ist der absolute Kult. Wahnsinn, wie lässig er den Metal vertont. Für die nötige Abwechslung sorgt der zweite Sänger, Jamie Hooper, welcher sich aber nur auf Screams konzentriert. Eine gute Mischung wie ich finde, vor allem weil beide Stimmen gut miteinander harmonieren. Zu den Highlights der neuen Scheibe gehört die Hymne „Forest King“ und das mit einer Hammond-Orgel unterlegte „Trial Of Champions“. Ganz große Klasse! Leider haben sich aber einige nervige und aufgesetzt wirkende Uptempo-Parts auf das Album geschlichen (siehe „Infinite Legions“), die aufgrund der teilweise aufdringlich in den Vordergrund gemischten Drums ziemlich nerven (produziert hat Slipknot-Fellverdrescher Joey Jordison). Da auch die Hitdichte auf „Advance And Vanquish viel höher gewesen ist“ und sich ein paar Lückenfüller auf die CD geschlichen haben („Nocturnal Command“ kann man kaum bis zum Ende durchhören, ohne auf die Skip-Taste zu drücken), gibt es leider nur wackelige sieben Punkte. Schade – das hätten mindestens zwei Zähler mehr sein können!