Link: www.ronniejamesdio.com
So ganz verstehe ich die Wiederveröffentlichungspolitik des Labels Steamhammer/SPV in diesem Fall nicht. „Angry Machines“ erschien im Original vor zehn Jahren und ist aktuell sogar bereits zum Sparpreis von zirka 7 Euro erhältlich. Jetzt also der Nachschlag, für ein paar Euro mehr, allerdings ohne Bonustracks oder andere Specials. Und neu abgemischt ist die Scheibe auch nicht. Was soll das? Wer wird sich denn beispielsweise bei Amazon den Re-Release kaufen, wenn er die Originalveröffentlichung für 6,97 Euro bekommt? Für die aktuelle Tour hätte doch das Livealbum „The Last In Live“, das hier auf BurnYourEars noch an anderer Stelle besprochen wird, gereicht.
Da ich keine Notwendigkeit sehe, zu Marketingzwecken an dieser Stelle ältere Scheiben von DIO aufzuwärmen, möchte ich nur kurz zusammenfassen, was den Käufer erwartet: „Angry Machines“ ist sicherlich nicht das beste oder spannendste Album von DIO, jedoch, und das macht den Reiz aus, das experimentellste und gewagteste. Anstatt sich auf einfach gestrickte Rock-Hymnen zu konzentrieren, legt DIO ein verstörtes und gleichzeitig modernes Werk vor, das sogar vor Alice-In-Chains-typischen Gesangsharmonieren nicht zurück schreckt.
DIO zeichnet hier eine düstere Zukunftsvision, die er mit seiner Begleitband super umgesetzt hat. Durch die teilweise disharmonischen Riffs und die unkonventionellen Rhythmen ist „Angry Machines“ zwar nicht ganz so leicht verträglich, aber wer offen für (nicht mehr ganz so) neue Strömungen ist, dürfte hier durchaus seine Freude haben. Ich persönlich finde die andere Seite von DIO jedenfalls sehr faszinierend, auch wenn ich über den Sinn dieser Wiederöffentlichung immer noch nicht im Klaren bin.