Twilightning - Bedlam (EP)





Stil (Spielzeit): Melodic Rock (21:20)

Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm/Soulfood (31.03.2006)

Bewertung: Mutig, aber zerfahren (5/10)

Link: www.twilightning.net
War das Debutalbum „Delirium Veil“ in meinen Ohren noch ein richtig dufter Metal-Knaller, zeichneten sich bereits auf dem Nachfolger „Plague-house Puppet Show“ die ersten Abnutzungserscheinungen ab. Man wollte wohl weg vom europäischen Melodic Rock und ließ immer mehr amerikanische Hard Rock Einflüsse zu, was TWILIGHTNING nicht so gut zu Gesicht steht. Dementsprechend hatte ich die Finnen bereits abgehakt und auch die vorliegende EP mit fünf Tracks weiß nicht so recht zu überzeugen. Deshalb dürfte sie wohl nur für die Handvoll Beinhart-Fans die 9,99 Euro Anschaffungspreis wert sein. Hören wir mal rein: Nach dem müden Opener „Space of Disgreace“ (Gähn!) weiß auch „Rolling Heads“ überhaupt nicht zu gefallen, vor allem weil hier gar nichts mehr zusammen passt. Ein Refrain, der nach Poison oder Mötley Crüe klingt, dazu Möchtegern-fette Riffs, eine Prise AOR und obendrauf ein bluesiges Solo. Schwer erträglich! Track Nummer Drei fällt schon mal wegen des dämlichen Titels durch („Sex Jail“), auch wenn es musikalisch nicht mehr ganz so viel zu meckern gibt. Hier lassen ansatzweise durchschimmern, dass sie es eigentlich besser können. 


Dann endlich mal ein vernünftiger Song, „Plague Overload“ zeigt die wahren Starken der Band: Melodic Metal der Sonderklasse. Warum nicht immer so? Zum Abschluss gibt es dann noch die Akustik/Blues-Nummer, die überraschend gut gelungen ist und live bestimmt für Stimmung sorgen wird. Auch nach dieser EP weiß ich nicht so recht, was ich von TWILIGHTNING halten soll. Natürlich sollte man sich nicht nur auf einen Stil festlegen, aber ich habe das Gefühl, dass die Band auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt. Kann gut sein, dass sie dann aber irgendwann nicht mehr eingeladen werden, wenn sie sich manchmal daneben benehmen …

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