Bloodbound - Nosferatu





Stil (Spielzeit): Melodic Metal (53:04)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven/Soulfood (24.02.2006)

Bewertung: Gut geklaut ist halb gewonnen (5/10)

Link: www.bloodbound.se
Herrlich, wieder Mal ein Melodic Metal Album auf dem man so schön herum trampeln kann. Angefangen beim herrlich kitschigen Cover, das zwar 100 Prozent Metal definiert, aber künstlerisch nicht viel her macht. Dazu das Bandfoto, das die Musiker in Corpsepaint zeigt, obwohl die Musik mit Black Metal nichts am Hut hat. Wer ist denn auf diese blöde Idee gekommen? Und Songtitel wie „Into the Dark“ oder „Midnight Sun“ sind nun auch nicht gerade als neu zu bezeichnen, dafür aber natürlich wie das Cover 100 Prozent Metal. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen den Ansatz, den diese Band verkörpert, aber es gibt auch Möglichkeiten, ein gewisses Niveau nicht zu unterschreiten.

Kommen wir zur Musik, die als Schnittmenge zwischen Iron Maiden und Helloween definiert werden kann. Das fängt schon bei der Eröffnungsmelodie des Openers „Behind The Moon“ an, wobei die galoppierenden Drums zusammen mit dem Gitarrenlauf stark an „The Trooper“ erinnern.

Und die Strophe von „Fallen From Grace“ klingt so dermaßen nach „Eagle Fly Free“ von Helloween, dass es fast schon eine Frechheit ist. Auch der Rest des Songs ist Helloween pur, als ob man sich die schönsten Melodien von allen Klassikern der Hamburger Kürbisköpfe zusammen geschmissen hätte. Ich frage mich manchmal, wie solche Musiker nachts ruhig schlafen können, in der Gewissheit, Diebstahl begangen zu haben. 

Wenn man damit klar kommt, dass BLOODBOUND hier zu keiner Sekunde etwas eigenständiges fabriziert haben, bekommt zumindest ein handwerklich professionelles Album präsentiert, dass mir vom Stil her eigentlich ganz gut gefällt (schließlich gehören Iron Maiden und Helloween zu meinen All-Time-Faves). Auch Sänger Urban Breed (schöner Künstlername übrigens) macht seinen Job gut, ihn dürfte man übrigens bereits von Tad Marose kennen, bei denen er inzwischen ausgestiegen ist. Ich will die Band eigentlich auch nicht runter machen, aber ich habe große Probleme damit, wenn einfach zu offensichtlich geklaut wird. Würde man die Originale nicht kennen, wäre es sogar ein verdammt starkes Album. „Nosferatu“ ist ja erst das Debutalbum, vielleicht präsentiert man sich ja auf dem nächsten Album etwas kreativer, dann würde meiner Rezension auch etwas netter ausfallen. Denn gute Laune macht die Mucke ja eigentlich schon. Auf der Homepage von BLOODBOUND könnt ihr übrigens in alle Songs reinhören.