Benedictum - Uncreation





Stil (Spielzeit): purer Heavy Metal

Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records/Soulfood (27.01.2006)

Bewertung: Der Geist der Achtziger lebt! (7/10)

Link: http://www.benedictum.net
Auch wenn BENEDICTUM alte Pfade bestreiten, überrascht „Uncreation“, denn erstens kommt die Band aus San Diego und an der amerikanischen Westküste ist klassischer Heavy Metal meines Wissend nach eigentlich tot. Zweitens ist die Band trotz zweier Coverversionen („Heaven & Hell und „Mob Rules“ von Black Sabbath) über weite Strecken der Scheibe relativ eigenständig, jedenfalls sind die Songs alle sehr abwechslungsreich und originell ausgefallen, man höre nur die epische Midtemponummer „Misogony“, die von Sängerin (!!!) Veronica Freeman exzellent dargeboten wird. Ebenso wie die Höllennummer „Wicca“, die bei mir jedes Mal Gänsehaut erzeugt, denn heutzutage schafft es doch kaum noch eine Band, den Geist der Achtziger ohne bloßes Kopieren (siehe Hammerfall) wieder zu beleben. Authetisch, pur und total unverkrampft – Respekt! Hervorzuheben ist auch die Leistung von Gitarrist Pete Wells, der es immer wieder schafft originelle Melodien im Stile von Nevermore unterzubringen, ohne aber mit ausufernden Soli zu nerven. 

Die Qualität von „Uncreation“ ist umso erstaunlicher, denn hierbei handelt es sich um ein Debütalbum, auch wenn die Musiker natürlich in diversen anderen Bands (u.a. MALADY) unterwegs gewesen sind. Wer bei BENEDICTUM nach Schwachpunkten sucht, wird auch nach dem zehnten Durchlauf garantiert nichts finden, dafür aber umso mehr zum Fan mutieren – ich hoffe, dass es die Szene auch so sieht. Jedenfalls dürften Fans aus dem NWOBHM (z.B. Judas Priest) und des US-Power-Metals hier bestens bedient werden. Außerdem sollten allein schon die Bandfotos Kultstatus erreichen (siehe http://www.benedictum.net/photos.html

Zum Schluss muss ich aber noch mal auf die beiden Sabbath-Cover zu sprechen kommen: Zwar beweisen BENEDICTUM, dass sie ohne große Mühe den Spirit der britschen Metal-Helden kopieren können (und Veronica Freemans Stimme ist von Ronnie James Dio trotz des Geschlechterunterschieds nicht weit entfernt), aber meiner Meinung würde es ausreichen, wenn man die Cover nur live spielt und sich auf den Studioalben auf die eigenen Stärken konzentriert.