Stil (Spielzeit): Power Metal (44:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (30.06.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.cellador.com
Eine Power Metal Band aus den USA??? Das ist doch die letzte Bastion der Europäischen Metal Szene… Sachen gibt’s. Aber was die fünf Jungens aus Nebraska da aus ihren Äxten zaubern, braucht sich hinter den europäischen Klassenbesten wirklich nicht zu verstecken.
Gegründet wurde die Band 2004 vom Gitarristen Chris Petersen, dem von Anfang an klar war, dass er mit CELLADOR den Power Metal Weg einschlagen wird. Das ist nebenbei alleine deshalb sehr verwunderlich, weil es in den USA etwas, was auch nur annähernd einer Power Metal Szene nahe kommen würde, nicht einmal ansatzweise gibt.
Nachdem man den Winter über ohne Unterlass probte und Songs schrieb, konnte man als Resultat im Mai 2005 das erste Demo namens „Leaving All Behind“ präsentieren. Und als sich damit eine Tour als Anheizer von BLACK DAHLIA MURDER anbot, war der erste wichtige Schritt getan.
Dadurch bekam auch Metal Blade Chef Brian Slagel Wind von der Kapelle und nahm sie, nach Begutachtung des Demotapes, sofort unter Vertrag. Das Potential von CELLADOR war einfach zu groß, um diesen Fisch vom Haken zu lassen. Mit diesem Deal im Rücken spielten sie ihr erstes Album ein.
Und mit „Enter Deception“ werden sie schnell den europäischen Markt erobern. Das Album strotzt nur so vor Energie und Kraft, die Gitarrenarbeit ist einfach nur genial und die hohen Screams von Sänger Gremio gehen einem durch Mark und Bein.
Umso beeindruckender, wenn man bedenkt, das die Musiker bei der Bandgründung 2004 zwischen 17 und 23 Jahre alt waren und meilenweit von reifen Instrumentalisten entfernt waren. Neben Gremio am Mic und Bandgründer Chris Petersen – guitar gehören noch Bill Hudson – guitar, der aus Russland stammende Valentin Rakhmanov – bass und David Dahir am drumkid zum Line Up.
Textlich unterscheidet man sich ein wenig von den anderen Power Metal Bands, da man sich durchaus auch mit aktuellen Weltgeschehen befasst, persönliche Erfahrungen in die Texte einbaut, und sich nicht auf fiktive Inhalte beschränkt.
Ohne Kompromisse jagen CELLADOR durch die acht Tracks ihres Debüt Albums, die es einem schwer machen, ruhig sitzen zu bleiben.
Als ich die Ankündigung von Metal Blade gelesen habe, dass die Band 2006/2007 auch Europa betouren wird, war für mich klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen werde. Wenn sie nur annähernd ihre Power auch live umsetzen können, werden sie die Herzen der Power Metal Fans in der „alten Welt“ im Sturm erobern.
Anspieltips von mir sind das epische „Seen Through Time“ und der von Doublebass-Attacken durchzogene Nackenbrecher „Releasing The Shadow“.
Fazit: Power Metal vom Feinsten und eine Band von der wir, wenn nichts schief geht, noch viel hören werden. Pflichtkauf für alle Fans dieses Genre.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out