
Stil (Spielzeit): Heavy Metal (41:52)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Rockville / Soulfood Music (13.11.09)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.theroxx.info
THE ROXX gehören eigentlich schon zum Inventar der Metal Szene, obwohl sie international nie so richtig durchstarten konnten. 1984 erblickte die Band das Licht der Welt, und wurde wie so viele Bands von der New Wave Of British Heavy Metal beeinflusst.
Mit ihrem ersten Album „Sugar And Spice" avancierten sie im Münchner Raum zu lokalen Helden, denn die Songs „Boy Bitch" und „On The Roxx" erhielten in den einschlägigen Diskotheken und Clubs eine starke Rotation.
THE ROXX hielten sich schon damals nicht an gängige Vorgaben, so wurde zum Beispiel das erste Album nur in Luftblasenfolie verpackt, die Maxi-Vinyl-Single „Wild Thing" vom 1990er Album kam in einem Pizzakarton in die Läden.
Als dann die Grungewelle über die Welt schwappte, wurden auch THE ROXX und ihr fertig gestelltes Album „Dominator", welches aber nicht mehr veröffentlicht wurde, von ihr fortgespült, und elf Jahre wurde sehr ruhig um die Band. Erst 2006 fand man sich für einige Livegigs wieder zusammen, und erkannte, dass die Flamme des Heavy Metal wohl immer noch loderte.
Zum 25jährigen Bandjubiläum – Zugegebenehrmassen mit einer längeren Pause – veröffentlichen THE ROXX in der Besetzung Billy Itch (vocals), Fred Sudden (drums), Chilli Beanham (bass) und Neuzugang Bernd Intveen (guitars) „Ironic Truth", für das sie zehn Songs einspielten.
Mit dem zeitlosen „I Found God" legen gelingt den Veteranen ein kräftiger Einstieg in ihr Jubiläumswerk. Das es mit „The Epiphany (Revolt) danach fast schon doomig weitergeht, verwundert etwas, denn damit ist der Schwung vom Opener fast schon wieder verpufft. Glücklicherweise finden sie aber mit dem Kracher „Stake Of The Pope" und dem basslastigen Stampfer „If Time Stood Still" sofort wieder in die richtige Spur zurück. Dass Billy Itchs Stimme öfters sehr an Rob Halford erinnert, hört man besonders bei „Jack Plug Safe", wobei er glücklicherweise auf hohe Screams verzichtet. Ich denke, dass würde dann auch in die Hose gehen. „Knock On Metal", mehr old-school und trotzdem soundtechnisch am Nabel der Zeit kann man glaube ich heutzutage kaum klingen.
„Love To Hate" rockt auch wieder amtlich und nimmt thematisch den roten Faden auf, dass es Liebe ohne Hass offensichtlich nicht geben würde. Leider verzetteln sich THE ROXX danach mit „No Scruple No Shame" und „By The Crack Of The Whip" ein bisschen. Die Songs sind nicht schlecht, klingen aber beide nicht so sehr als Einheit, sondern kommen eher ein wenig zusammengeschustert rüber.
Mit dem Midtemposong „Father", bei dem auch Geigen und Cellos zum Einsatz kommen, legen THE ROXX aber dann noch einmal einen heftigen Endspurt hin, und beschließen ein im Großem und Ganzen sehr gelungenes Metal Album, mit dem sie meiner Meinung nach würdig ihr Jubiläum abfeiern.
Fazit: „Ironic Truth" ist ein klassisches Metal Album geworden, dass aber trotzdem äußerst modern klingt. THE ROXX feiern ihr Jubiläum würdig, auch wenn drei nicht ganz so starke Tracks vertreten sind. Aber welche Band schafft es heute schon noch von zehn Songs zehn Hits zu schreiben? Wer auf traditionellen Metal steht liegt mit „Ironic Truth" absolut richtig.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out