Stil (Spielzeit): Power Metal (41:02)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AFM Records / Soulfood Music (20.11.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.nostradameus.com
NOSTRADAMEUS sind eine weitere Band aus der Skandinavischen Talentschmiede, die als Quelle anscheinend nie zu versiegen scheint. 1998 gegründet haben sich die Nordmänner dem Power Metal verschrieben, und bereits fünf Alben auf den Markt gebracht, die zwar alle Beachtung, aber nie den wirklich großen Durchbruch markierten.
„Illusion's Parade" ist der sechste Silberling von Esko Salo (drums), Freddy Persson (vocals), Jake Freden und Lenard Specht (beide guitar) und Basser Thomas Antonsson, wobei das die aktuelle Besetzung darstellt. Auch NOSTRADAMEUS sind von gelegentlichen Line Up Wechseln in ihrer Karriere nicht verschont geblieben.
Was als erstes auffällt ist die Tatsache, dass die Band im Vergleich zum Vorgänger wieder mehr Wert auf fette Gitarrenarbeit legt, und auf Chöre oder ähnlichen Bombast fast gänzlich verzichtet. Allerdings haben sie es meiner Meinung nach im Mix etwas damit übertrieben, denn Sänger Freddy Persson wird durch die sägende Gitarrenwand teilweise genau vor eben diese gespielt, was für den Gesamtsound schon mal Abzüge in der B-Note nach sich zieht.
Eigentlich schade, denn der Mann hat eine tolle Power Metal Stimme. Allerdings ist es jetzt auch nicht so, dass man ihn gar nicht hören kann. Nur ein wenig zu weit im Hintergrund eben. Dadurch lenkt sich die Aufmerksamkeit des Hörer zwangsläufig auf das Gitarrenduo Freden / Specht, die einen wirklich tollen Job abliefern, und sich die Riffs gegenseitig nur so um die Ohren hauen. Besonders hörenswert sind dabei „The Mariner" und „Nothing", die schon andeuten, dass NOSTRADAMEUS durchaus auch zu Höherem berufen sind.
Highlight der Scheibe ist für mich aber ganz sicher das fast elf Minuten lange Epos „Broken Soul (Virgin Mary)", bei dem die Band durch Tempiwechsel und Breaks und die mal sanfte und dann wieder aggressive Stimme von Freddy Persson eine unglaubliche Klangvielfalt in einen Song packt, ohne ihn damit zu überladen.
Warum die Band aber dann aus dem Titeltrack „Illusion's Parade" ein nur ca. zwei Minuten langes Instrumental macht, leuchtet mir bei sowieso „nur" neun Tracks dann nicht so wirklich ein.
Den schnellsten Track der Scheibe haben die Schweden mit „Armageddon Forever" komponiert, bei dem die Gitarrenfraktion durch teilweise extrem verfrickeltes Spiel glänzen darf. Verfrickelt im positiven Sinne.
Fazit: NOSTRADAMEUS haben ihren Stil leicht geändert, und gehen auf „Illusion's Parade" wesentlich heavier zu Werke als noch bei den letzten Alben. Und das steht der Band verdammt gut zu Gesicht. Mit dem Mix haben sie aber für meine Begriffe leicht daneben gegriffen, und der Satz: „Weniger ist manchmal mehr" trifft voll zu. Auch wenn Gitarren eigentlich nicht laut genug sein können, sollten sie immer in einem Ausgewogenen Verhältnis zum Rest der Musiker, vor allem aber zum Sänger stehen.
Acht wirklich gute Power Metal Songs, mit denen es die Schweden eigentlich schaffen sollten, sich weiter in der Szene zu etablieren.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out