Grimlord – Dolce Vita Sath-anas



Stil (Spielzeit): Melodic Heavy Metal (49:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Herbst 2009)
Bewertung: 3/10

Link: http://www.grimlord.eu
http://www.myspace.com/grimlordband

Von außen recht eigenartig anzuschauen liegt nun das zweite Album von GRIMLORD vor mir. Ohne Infozettel, in eine laienhaft selbst zusammengeklebte Hülle gesteckt bekomme ich eine CD, deren beide Seiten silbern sind, so dass ich auf eigene Faust die richtige Seite herausfinden muss. Laut Informationen des weltweiten Netzes haben die Burschen aus Polen schon eine Hand voll Demos, ein Live-Album und eine reguläre Vollscheibe in ihrer Diskographie vorzuweisen, die sie in den letzten zehn Jahren fabriziert haben.

Nunja, vom Band- und Plattennamen ausgehend könnte man jetzt Black Metal vermuten, doch bei den neun Songs dreht es sich hauptsächlich um melodischen Heavy Metal, der schwer von den Achtzigern geimpft ist. Der Sound ist ab und an mit Orgeltönen angereichert und dem Stil angepasst – zumindest in den ersten drei Songs. Doch dann wird alles anders.
Zunächst noch zu den ersten drei Stücken: Diese haben zwar ganz nett rockige Momente, und in „Oh! My King" gibt es im Ansatz hübsche Leads zu hören, doch bleibt alles ziemlich unspektakulär klassischer Heavy Metal ohne Pfiff und spannende Ideen mit einer relativ kraftlosen Stimme.
Und nach ungefähr sechzehn Minuten wird – wie angekündigt – alles anders. Als erstes wäre der Sound zu nennen, der in miserablen Garagenklang abdriftet. Der Bass ist völlig rausgedreht, wodurch die Drums wie ein billiger Computer klingen und alles wird um drei Stufen leiser. Vielleicht soll das eine Uralt-Demo-Kassette imitieren – aber empfehlen kann ich das eher nicht.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die restlichen sechs Stücke vollkommen ohne Gesang auskommen. Will heißen, es wird in komischem Klanggewand noch über eine halbe Stunde herumgedudelt, bis man plötzlich bemerkt, dass keine Musik mehr läuft.
Auf der einen Seite beherrschen die Polen durchaus ihre Instrumente, nutzen diese brauchbaren Fähigkeiten aber leider nicht aus. Ein großer Haufen simpler Harmonien könnte als Hintergrundsmusik geltend gemacht werden, mit der kleinen Besonderheit in „Ancient Land Of Ys", dass dort ganz charmantes Akustikgeklampfe eingespielt wird. Da ich sonst nicht viel nennenswertes auf dieser Scheibe finden kann – obwohl sie knapp fünfzig Minuten umfasst – ist die Hälfte der Bewertung für die ersten drei Songs, die auch auf eine EP gepasst hätten. Vielleicht habe ich das süße Leben des Herrn Satan nicht kapiert, aber für mich klingt es relativ langweilig.
Manuel

"Größtenteils harmlos."