Ihr fragt euch, warum die Kritik zu VOLBEATs „Rock The Rebel/Metal The Devil“ auf BurnYourEars.de erst jetzt online geht? Tja, bei solch einem Kleinstlabel wie Mascot Records, auf dem die Dänen (bis jetzt noch) beheimatet sind, war es gar nicht so einfach, an dieses Prunkstück heranzukommen. Das wird sich – da bin ich mir zu 100% sicher – beim nächsten Album garantiert ändern, denn nicht nur bei immer mehr scheuklappenfreie Rock- und Metalfans funkeln die Augen beim Namen VOLBEAT, auch die größeren Genre-Labels haben das Potenzial dieser außergewöhnlichen Senkrechtstarter erkannt (allein Platz 1 der dänischen Album-Charts ist eine historische Leistung). Wer diese Band bekommt, hat schon jetzt gewonnen ...
Aber wir wollen uns hier nicht um Business-Belange kümmern, sondern der Musik huldigen, die einfach nur grandios ist. Um das Fazit ausnahmsweise mal vorwegzunehmen: VOLBEAT haben ihr unbestritten tolles Debüt „The Strenght/The Sound/The Songs“ noch mal toppen können! Mit den gleichen Rezepten aber mit noch mehr Schmackes.
Es habe schon viele Bands – meist kläglich oder peinlich – versucht, den Rock-n-Roll-Spirit der 50er und 60er in ein zeitgemäßes Rockgewand zu packen, Stichwort Rockabilly. Doch bei keiner dieser Kapellen tritt das Ergebnis so herrlich Arsch wie bei VOLBEAT. Das Quartett ist halt bei aller Vorliebe für Johnny Cash („Sad Man’s Tongue“!) letztendlich doch original Heavy Metal; die Riffs sind fett, markant und groovend bis zum Anschlag – Produzent Jacob Hansen sorgte für ordentlich Wumms.
Doch im Vordergrund steht eindeutig Sänger Michael Poulsen mit seinem Elvis-meets-Keith-Caputo-Style. In den Strophen beherrscht der Mann einen saucoolen Flow wie im Opener „The Human Instrument“ oder „A Moment Forever“ am besten nachzuhören, singt aber auch einfach herzzerreißend gut. Bei der Überhymne „A Garden’s Tale“ strahlen die Ohren und wippen die Beine, bei Abgeh-Krachern wie „Mr. & Mrs. Ness“ möchte man unentwegt Bangen und Posen.
Sowieso lässt einem „Rock The Rebel/Metal The Devil“ keine Verschnaufpause – all killer, no filler ist hier mehr als nur eine Floskel. Das Wichtigste aber: die Musik macht so richtig Spaß. Ein Lichtblick in einer viel zu düsteren Metalszene. VOLBEAT for everyone!