Tamino
Der Begriff „Lord Of Misrule“ bezieht sich auf den mittelalterlichen Brauch, zum Weihnachtsfest ein „Fest der Narren“ zu feiern, während dessen die Gesetze des Alltags außer Kraft gesetzt waren. Per Los wurde eine Person, normalerweise aus der einfachen Landbevölkerung, zu eben jenem Narrenkönig gewählt, der die alleinige Macht über das Chaos hatte.
Nach dem unschönen Ende von ENTOMBED, nach dem sich das Line-Up Petrov/Dahlstedt/Elgstrand/Brandt unter dem Banner ENTOMBED A.D. versammelte, folgte eine relativ halbgare (um nicht zu sagen: ziemlich langweilige) „Comeback“-Scheibe, die schnell in Vergessenheit geriet. Auch die Ankündigung des Nachfolgers „Dead Dawn“ entfachte nicht allzu viel Vorfreude in den Herzen derer, die völlig zu Recht alte Scheiben der Truppe wie „Left Hand Path“, „Clandestine“ oder das rockigere „Wolverine Blues“ hoch in den Himmel loben.
Geschlagene dreieinhalb Jahre musste man als Fan der Hamburger Schwermetall-Legende PARAGON auf ein neues Album warten – dreieinhalb Jahre in denen sich eine Menge Leute fragten, wie zur Hölle die Band das 2012er Werk „Force Of Destruction“ noch toppen könnte. Zum Frühjahr haut der Fünfer nun „Hell Beyond Hell“ raus und schafft es tatsächlich, dem bockstarken Vorgänger noch eins draufzusetzen.
Nachdem Mat McNerney mit seiner Band BEASTMILK alias GRAVE PLEASURES in den letzten Jahren gehörig Staub aufgewirbelt hat –und ob des unterkühlten Wave-Sounds nicht nur eine Menge Lob, sondern auch ordentlich negative Kritik einstecken musste –, wendet sich der Sänger nun mit einer anderen Band ruhigeren und organischeren Klängen zu.
Paul Speckmann ist ein echter Veteran der Szene: Seit 33 Jahren sorgt er mit seiner Death Metal-Kapelle MASTER für angeknackste Nackenwirbel und fliegende Haare. Dass der Mann ein echter Vollblutmetaller ist, dürfte jedem klar sein, der sich auch nur ansatzweise mit dem Schaffen des Meisters auseinandergesetzt hat. So veröffentlicht er nicht nur mit seiner Hauptband regelmäßig Studioalben, sondern hat seine Finger auch bei einer ganzen Reihe anderer Alben und Nebenprojekte im Spiel (gehabt).
Sludge, der fiese, räudige Bruder des Doom Metal, erfreut sich in den letzten Jahren wieder steigender Beliebtheit. Während die Urväter des Genres – also CROWBAR, DOWN oder EYEHATEGOD – jüngst gezeigt haben, dass sie es immer noch drauf haben und starke Platten veröffentlichen können, gibt es auch in unseren Landen eine ganze Riege junger, hungriger Bands, die mit ihren Debüt-Releases zu überzeugen wussten.