Stil (Spielzeit): NuMetal auf Akustik (21:30)
Label/Vertrieb (VÖ): MyPlace / Soulfood (21.05.10)
Bewertung: 5 /10
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„Naked" also? Bestimmt nur ein Zufall, dass es sich hier um eine Band mit Frontfrau handelt. OK zugegeben, „Naked" macht auch deswegen Sinn, weil es sich hier um die Akustik-Versionen von alten Songs der Italiener handelt. Aber ganz ehrlich: was unterscheidet das hier dann so wirklich von dem absolut ätzenden Zustand, in dem sich weibliche Popmusik seit Jahren befindet: auf dem Cover hat Sängerin Masha nämlich auch erst mal nichts an – Sex sells!
Und leider bin ich auch der Meinung, dass bei der Musik so dermaßen viel auch nicht unbedingt zu holen ist. Klingt manchmal ein wenig wie extrem poppiger Metalcore für einarmige Gitarristen. Aber egal, denn bis auf einen Song findet man hier eben nur akustische Versionen ihrer bekannten Songs, die doch ein wenig an Atmosphäre durch die gute Produktion gewinnen. Allerdings zeigen die Mailänder (die seit dem Jahre 2000 unterwegs sind) hier auch noch deutlicher, wie einfallslos teilweise ihre Songstrukturen sind: da kommt ein Allerweltsriff, welches auf etwas Groove abgerichtet ist, und das wird dann relativ schnell vom poppigen Refrain verfolgt. Das Ganze dann zweimal wiederholen, und gut is auch eigentlich schon wieder.
Die Stimme von Masha pendelt dabei zwischen angenehm rauchig-heiser und ziemlich aufgesetzt und verhilft der Band auch nicht wirklich immer zu Credibility-Ehren. Naja, Fans der Band – und die gibt es ja grade in Deutschland nicht gerade wenige – wird mein Geschwafel wohl ziemlich egal sein, denn die Songs gehen alle ganz nett ins Ohr – und nerven mich persönlich eine kleine Ecke weniger als die Original-Versionen. Alles in allem bleibt NuMetal für mich eine relativ belanglose Veranstaltung, und was Akustik-Alben angeht, habe ich auch schon wesentlich spannenderes Material gehört. Dazu kommt dann noch eine Marketing-Strategie, die ich eher peinlich finde. Dafür hat die EP aber wenigstens ein schickes Digipack, Videos und ein paar Fotos der Band (und vor allem der Sängerin) mit dabei. Abwechslungsreichtum hätte ich allerdings wesentlich stärker empfohlen. Wer's braucht...