Disposed To Mirth - The Value Of Diamonds EP



Stil (Spielzeit):
Metalcore/Deathcore (21:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Noizgate (03.09.10)
Bewertung: 8 /10

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Nach wie vor flasht es mich alleine schon, dass ihr Bandname tatsächlich etwas Positives aussagt, anstatt sich in den immer gleichen Klischees von Tod und Verderben zu suhlen. Auch musikalisch versuchen die vier Münsteraner sich an zusätzlichen Einflüssen. Zwar könnte man diese noch weiter ausbauen, bzw. bekannte Pfade noch weiter verlassen, und trotzdem schaffen es DTM, sich eine eigene Note zu erspielen. Und das mit dem zweiten Release, bzw. dem ersten Silberling als frisch geschrumpfter Vierer...

Ok, die ersten zwei Sekunden nach dem Intro (hättet ihr gewusst, das „Welcome" rückwärts beinahe „Emoclown" gibt?) erinnern an PARKWAY DRIVE, aber dann kommt Gitarrist Vladi auch schon direkt zu dem Riffing, was dieser Band das Besondere verleiht: sehr melodisch und verspielt, sphärisch und leicht anders. Das ganze wird dann natürlich mit den obligatorischen Moshparts im leicht vertrackten Gewand kombiniert, und fertig ist das Grundkonzept der Songs. Aber wie gesagt, sie versuchen wenigstens, mal was anderes reinzubringen. Außerdem beherrschen DISPOSED TO MIRTH die ganze Palette der Deathcore/Metalcore-Einflüsse ziemlich gut – nur auf Emo-Refrains wird glücklicherweise verzichtet.

Von den „verschiedenen ethnischen Einflüssen innerhalb der Band" merke ich nicht unbedingt bei jedem Song etwas, aber egal, dafür unterscheidet sich das Gitarrenspiel – genau, denn die Jungs haben nur eine Gitarre und klingen trotzdem versierter als viele Kollegen – eben von vielen anderen Versionen des Metalcores/Deathcores. In Maßen kann man ihren Ansatz durchaus progressiv nennen – und das mit nur einem Sechssaiter! Und mit „Diamonds In His Throat" und „Russian Roulette" haben sie zwei kleine Hits mit auf der Platte.

Natürlich ist starke Versiertheit auf den Instrumenten im Deathcore mittlerweile absolut nichts Neues, aber DTM gehen nicht in alle Klischee-Fallen und können sich eine eigene Note sichern. Und das bei einer so jungen Band. Jetzt wünsche ich mir eigentlich nur noch einen Langspieler in diesem Stil, mit etwas kraftvollerer Produktion und alles wird gut! Münster strikes again!
Kai