Stil (Spielzeit): Metalcore / Alternative (35:14)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2010)
Bewertung: 5,5/ 10
Link: MySpace
Zunächst mal muss ich den Jungs aus der Eifel etwas Credit geben, da sie einen Mix aus Metalcore, Screamo und Rock machen, der nicht nach Trendreiterei kling und teilweise leicht ins Alternative geht. Dennoch finde ich das hier noch nicht ganz so gut, wie es ihre Intentionen vermuten lassen.
Da fällt einmal die Produktion auf, bei der man eben nicht versucht, nach dem letzten Schrei und möglichst künstlich/perfekt zu klingen, sondern eher dynamisch und authentisch. Dafür zeichnet aber auch BLACKMAILS Kurt Ebelhäuser verantwortlich, der vor gar nicht allzu langer Zeit bereits DIORAMIC zu ziemlich gutem Sound verholfen hat. Allerdings kann man beide Bands nicht wirklich miteinander vergleichen, da ENCYPHER wesentlich weniger aufgeregt an die Sache herangehen: Metal und Hardcore werden vermischt, mit Alternative Rock angereichert und es wird viel Platz für Melodien gelassen.
Die Melodie findet sich hier vor allem im Gesang. Und damit meine ich jetzt nicht die typischen Emo-Refrains, da hier durchgehend gesungen wird. Wenn der gute Mann mal ein wenig schreit (was höchst selten vorkommt), dann wird auch direkt ein Effekt über seine Stimme gelegt – und ich vermute mal, dass dies an seiner teilweise etwas schwachen Stimme liegt. Es gibt Parts, in denen er kraftvoll oder eindringlich wirken will, diesen Effekt aber leider verfehlt – manchmal machen tatsächlich zwei Sänger Sinn, obwohl man da ja sonst gerne abwinkt. Ok, wirklich schwach ist die Stimme ja gar nicht, aber wirklich so ausdrucksstark, wie es die Musik ab und zu bräuchte, leider auch nicht. Und so verhungern manche Songs im guten Mittelmaß, da der wirkliche Zug nach vorne fehlt. Auch das Schlagzeug hält sich manchmal etwas zurück, wo es noch mehr nach vorne treiben könnte.
Somit hat die 2008 gegründete Band hier ein solides Album vorgelegt, welches zwar gekonnt Klischees umschifft, aber noch keine eigene Initialzündung darstellt. Vermutlich muss das hier noch ein wenig wachsen. Haltet den Kopf oben, Jungs!