Stil (Spielzeit): Deathcore, Extreme Metal, Jazz (32:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce Records (29.10.2010)
Bewertung: 9/10
Link: www.myspace.com/warfromaharlotsmouth
Von Spaß und Blödsinn des Debüts „Transmetropolitan“ (2007) ist nichts mehr übrig – WFAHM im Jahre 2010 sind düster, böse und nachdenklich.
Auch der Chaoscore-Einschlag früherer Tage ist weitestgehend verschwunden, die Breakdowns und Taktwechsel wurden auf ein nachvollziehbares und musikalisch sinnvolles Maß reduziert. Statt irrsinnig zerhackten Rhythmusabfolgen ohne erkennbare Struktur gibt es nun Ansätze von Songabläufen, erkennbare Bridges und sogar Refrains. Hier von Eingängkeit zu sprechen, wäre zwar immer noch vermessen. Trotzdem gibt es in ein und demselben Albumdurchlauf Momente des Wiedererkennens, die „MMX“ ein Stück weit in die Richtung „normaler Musik“ rücken.
So bescheuert sich diese Formulierung anhört, so positiv wirkt sich dieser Fakt allerdings auf die Albumrezeption aus. „MMX“ funktioniert von Anfang an – Songs wie der Opener „Insomnia“ und „Spineless“ zünden direkt und ohne Zwischengas. Dazu kommt die WFAHM-Eigenart, hier und da astreine Jazz-Interludes einzubauen. „Sleep Is The Brother Of Death“ zum Beispiel ist ein grandioses Instrumental, das aufzeigt, mit welcher Perfektion diese scheinbar gegensätzlichen Musikrichtungen sich verbinden lassen.
Wenn es nicht so abgedroschen wäre, von einer erfolgreichen Erwachsenwerdung einer Band zu sprechen, müsste man es hier tun.