Stil (Spielzeit): Metalcore (35:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (18.01.11)
Bewertung: knappe 7 / 10
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Das erste FAREWELL TO FREEWAYS Album „Definitions" habe ich noch ziemlich links liegen gelassen, weil es einfach schwer nach schlechter Kopie klang. Vor allem der CALIBAN-Vergleich drängte sich mir damals auf. Nun habe ich ein Album übersprungen und muss feststellen, dass ich „Filthy Habbits" gar nicht so schlecht finde.
Gut, das Album wird den Metalcore nicht mehr wiederbeleben, aber zumindest darf man über die Band diskutieren. Denn auch wenn CALIBAN noch ganz leicht in den cleanen Refrains zu hören sind, machen die Kanadier jetzt doch eher etwas Eigenes im Vergleich zu 2008. Auch wenn ich ihr Debüt nicht mehr so gut im Ohr habe, glaube ich doch, dass die Clean-Gesänge etwas in den Hintergrund getreten sind, was ich schon mal sympathisch finde. Vom Sound her passen sie heute einfach wie die Faust aufs Auge zu ihrem Label. Ok, negativ ausgedrückt könnte man sagen, FAREWELL TO FREEWAYS klingen wie WITHIN THE RUINS mit limitierten Fähigkeiten und ohne Ideen, aber schließlich will sich der Vierer ja auch nicht mit bekennenden Technikern messen.
Hier geht es eher um fluffige Songs mit vielen Breaks und ab und zu einem schmachtenden Refrain. Auch wenn die Moshparts alles andere als neu sind, gefällt mir, wie die zweite Gitarre darüber so oft Atmosphäre erzeugt und den Songs so etwas mehr Tiefe gibt. Mit „Dharma's a Bitch" haben die Jungs sogar ein richtig schnelles Stück auf der Platte, welche auch noch mal heraussticht. Davon hätten sie gerne mehr haben dürfen. Aber egal, FAREWELL TO FREEWAYS brettern halt lieber im schnellen Midtempo herum und hauen uns einen absolut glasklaren Sound um die Ohren, der beinahe schon etwas zu perfekt ist. Aber so klingen solche Bands heute nun mal.
Zwar wird „Filthy Habbits", wie eingangs erwähnt, keine Revolution auslösen, aber eine gute halbe Stunde wirklich guter Metalcore ist auf jeden Fall drin. Und je öfter man die Platte laufen lässt, umso mehr fällt auf, dass da doch echt richtig gute Songs versteckt sind, die in sich doch mehr Abwechslung haben, als man zunächst meint. So kann man Einflüsse zum Beispiel auch von THE BLED und AUGUST BURNS RED finden. Ich glaube, ich gehe dafür sogar bis auf ganz knappe sieben Punkte...