Edge Of Spirit - s.t.

cover_edge_of_sp_edge_of_spirit

Stil (Spielzeit): Hardcore/Metalcore (39:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Demons Run Amok /Soulfood (03.12.10)
Bewertung: 6,5 / 10

Links: MySpace

Normalerweise habe ich in den letzten Monaten aus Japan vor allem seltsames VisualKei-Zeug bekommen, was am Anfang zwar spannend war, dann aber doch ziemlich stark nachließ. EDGE OF SPIRIT gehen da glücklicherweise in eine ganz andere Richtung: auf-die-Fresse-Hardcore mit Metal. Zwar nicht sonderlich spannend, aber dafür solide!

Als Musiker werden die Japaner es hassen, von mir als „solide" bezeichnet zu werden, aber genau das ist es, wie sie sich uns hier auf diesem Album präsentieren. Die Band gibt es bereits seit einigen Jahren, aber eine sonderlich eigene Note kann ich hier nicht raushören. Es klingt nach ganz langsamen HATEBREED, MAROON, alte HEAVEN SHALL BURN, alte POISON THE WELL oder LIONHEART. Die Doublebase spielt gerne Teppiche unter den zumeist im Midtempo gehaltenen Riffs, und auch im Gesang gibt es hier keine großartigen Experimente. Hier wird nicht clean gesungen oder zwei verschiedene Tonlagen bemüht: hier geht es einfach nur nach vorne, um mit Brutalität und Groove zu überzeugen.

Wenn auch, wie erwähnt, der eigene Charakter der Band nur leicht durchscheint, machen EDGE OF SPIRIT durchaus Spaß – wenn man auf moshlastigen Hardcore steht, der sich nicht unbedingt auf der filigranen Seite der Geschichte befindet. Für so ein straightes Songwriting sind die Songs manchmal etwas lang, werden aber doch nie langweilig. Besonders gut gefällt mir der Fünfer, wenn er zumindest mal ein wenig Melodie über das Riffing legt oder sogar mal ein klein wenig auf Atmosphäre setzt. Da hätte allerdings in der Tat noch wesentlich mehr gehen können.

Um wirklich dicke Punkte abzusahnen, ist das hier ein wenig zu beliebig. Zwar sehr druckvoll und bestimmt live absolut grandios, aber auf Platte fehlt mir hier wirklich noch die eigene Ausrichtung. Für den kleinen Mosh zwischendurch ist das hier allerdings mehr als geeignet!
Kai

Mehr Modern Metal / Metalcore Reviews