Ill Nino - Enigma




Stil (Spielzeit): moderner Metal mit Latin-Einflüssen (54:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Cementshoes Records/Soulfood (28.03.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.illnino.com
Als vor acht Jahren ein Album namens „Revolution Revolucion“ erschien, waren sowohl die anfängliche Verwirrung als auch die Begeisterung groß. Grooviger, moderner, harter Metal, gepaart mit tollen Refrains, Melodien und lateinamerikanischen Einflüssen (Tribaldrums, Flamenco-Gitarren) – diese Mischung klang ziemlich innovativ und spannend, doch ob dieser Stil Zukunft haben würde, stand auf einem anderen Blatt. Mit den nachfolgenden Alben „Confession“ (mit einer melodischeren Ausrichtung) und „One Nation Underground“ machten ILL NINO aber klar: Mit dieser Band ist noch eine sehr lange Zeit zu rechnen.

Und so bietet auch „Enigma“, das vierte Album der Band, bestehend aus Christian Machado (Gesang), Diego Verduzco (Gitarre), Ahrue Luster (Gitarre), Lazaro Pina (Bass), Dave Chavarri (Drums) und Daniel Couto (Percussion), 13 bärenstarke Latino-Metal-Songs, die von hart und knackig („The Alibi Of Tyrants“, „Finger Painting (With The Enemy)“, „Compulsion Of Virus And Fever“) über melodisch (Guerrilla Carnival“, die erste Single „Pieces Of The Sun“, das melancholische, mit einem schönen Gitarrensolo veredelte „2012“) bis hin zur ergreifenden (Halb-)Ballade („Me Gusta La Soledad“, das traurige „Estoy Perdino“) alle Paletten abdecken.
Die Produktion drückt gewaltig, die Vocals sind abwechslungsreich und gut wie eh und je, die harten Passagen knallen, die Melodien zünden und die Tribaldrums harmonieren perfekt mit der guten Gitarrenarbeit. Ganz so melodisch und mit Latin-Spirit behaftet wie „Confession“ ist „Enigma“ nicht, sondern eher ein kleiner Schritt in Richtung des bahnbrechenden Debüts.
Auch, wenn die Band ihren mit „Revolution Revolucion“ eingeschlagenen Weg nicht verlassen, variieren sie auf „Enigma“ ihren Stil und zeigen, wie man ein modernes Album abliefert, das zu keiner Sekunde schwächelt.

Mit "Enigma" machen ILL NINO wieder einmal alles richtig. Wer auf die Vorgänger und abwechslungsreichen, melodischen und doch brachialen Metal mit stilfremden Latin-Einsprengseln steht, wird um dieses Album nicht herum kommen.
Wer noch keine Erfahrungen mit der Band gemacht hat, sollte spätestens jetzt damit anfangen!