Stil (Spielzeit): Crossover (52:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm Records/Soulfood (28.03.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.machinaesupremacy.com
Dass das von Plattenfirmen so oft verteufelte Internet mit seinen Möglichkeiten, Musik zu tauschen und downloaden auch seine positiven Eigenschaften haben kann, zeigen MACHINAE SUPREMACY aus Schweden. Die Band hat nämlich eben diese Mittel (Filesharing, Musikdownloads) dazu benutzt, schon vor dem Abschluss des ersten Plattenvertrages eine breite Fanbasis zu erlangen. Das 2005 erschienene und ein Jahr später neu aufgelegte Debüt „Redeemer“ war dann ebenfalls sehr erfolgreich, so dass nun mit „Overworld“ der Nachfolger in den Startlöchern steht.
Zu Beginn geistert einem noch der Name WALTARI durch den Kopf, nach mehrmaligem Hören entfaltet „Overworld“ aber sein gesamtes Potenzial, das zwar ein klein wenig an die finnischen Crossover-Metaller erinnert, jedoch immer sehr eigenständig ist.
Der Mix aus Metal, Videospiel-Sounds und Soundtrack-Feeling macht unglaublich viel Spaß, ist begnadet gespielt, und noch dazu gibt es keinen einzigen Ausfall oder nur ansatzweise schlechten Song auf „Overworld“. Vielmehr sind die Widerhaken-Melodien von „Overworld“, „Edge And Pearl“, „Need For Steve“ oder „Dark City“, der fast im Chorus fast schon poppige Smasher „Gimme More“ (könnte fast ein Britney Spears-Cover sein...) oder mein persönliches Highlight „Skin“ (fängt als ruhige, sehr melodische Ballade an, bevor in der Mitte des Songs das Tempo deutlich schneller und der Song härter wird) auf allerhöchstem Niveau anzusiedeln. Die fette, von Altmeister Fredrik Nordström erledigte Produktion trägt ebenfalls zur hohen Qualität der Scheibe bei.
Vielleicht könnten einige Leute mit der klaren Stimme von Sänger Robert Stjärnström ihre Probleme haben, mir persönlich sagen die Vocals aber sehr zu. Auch der hohe Anteil an tanzbaren Einlagen, programmierten Passagen und Keyboards werden Puristen ein Dorn im Auge sein, aber genau die werden sich „Overworld“ wohl auch kaum anhören.
Für alle, die intelligenten, melodischen und spannenden Crossover mögen, ist „Overworld“ ein klarer Kauftipp, denn eine solch spacige Metal-Mischung auf so hohem Niveau bekommt man nicht jeden Tag zu hören.
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...