Stil (Spielzeit): Metalcore, Hardcore (21:21)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (Dezember 2010)
Bewertung: 8,5/ 10
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Wow, da kommt hier einfach eine Platte aus der Slovakai, die selbstgemacht ist, ohne Labelunterstützung auskommt und mal eben den meisten Kollegen zeigt, wo es langgeht. Man kann also Metal und Hardcore miteinander verbinden, ohne auch nur im geringsten zu klingen wie all die anderen Metalcore-Bands. Und das auch noch zu dritt...
Aber man kann MADCULT absolut nicht anhören, dass es sich hier lediglich um ein Trio handelt: dafür sind sie auf ihrem dritten Releae einfach viel zu heftig und zu drückend. Man fühlt sich als Hörer eher, als würde man sich einer kleinen und gemeinen Armee gegenübersehen: der Sound ist saugut und die Band knallt ihre Songs so dermaßen nach vorne, dass man einen Mundschutz einwerfen möchte. Da darf geblasted werden, da werden Moshparts auf einmal wieder interessant (weil brutal) und da gibt es doch tatsächlich Songs, die sich wirklich voneinander unterscheiden.
In einem Song klingen sie wie progressiver Metalcore, dann auf einmal wieder nach purem Hardcore. Dann gibt es Screamo- und Punkanleihen. MADCULT klingen zu jeder Sekunde modern – man kann ihnen aber beim besten Willen keinen Vorwurf daraus machen, da sie die bekannten Einzelteile so gekonnt und so überzeugend zusammensetzen, dass sie sich direkt eine eigene kleine Nische damit erspielen können. Die Slovaken zeigen hier in vier Tracks mehr Potenzial und Ideen, als viele international erfolgreiche Kollegen auf ganzen Alben. Und neben der erfrischenden Herangehensweise kommt einfach dieser unglaublich Druck und die Geschwindigkeit dazu (der Drummer muss auf Speed sein!). Endlich wieder eine Platte, die ein echtes Brett ist und dabei nicht nur den immer gleichen Schemen folgt. Absolute Überraschung!