Stil (Spielzeit): Metalcore (49:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield / Alive (08.04.11)
Bewertung: 5,5/10
Link: MySpace
Redfield Records ist mir manchmal schon ein kleines Rätsel. Brauchen die wirklich Metalcorebands mit Gimmicks? Nachdem ich das Info zu WE SET THE SUN gelesen habe, ging meine Vermutung in Richtung HIS STATUE FALLS, also „witziger“ Metalcore mit Techno-Gedöns. Und auch wenn WSTS sich vermutlich sehr gut auf einer Show mit HSF machen würden, geht die Musik doch tendenziell in eine etwas andere Richtung.
Zwar gibt es hier auch Keyboards, aber die werden doch um einiges dezenter eingesetzt. Auch höre ich hier keine Kirmesbeats (ok, bei „Carved Into My Chest“ geht einem das Keyboard schon ziemlich auf den Sack). Dafür gibt es „bösen“ Metalcore, der nicht schlecht, aber auch austauschbar ist. Darüber kommt dann in den Refrains ein Jung-Männer-Stimmchen und man bekommt das Gefühl, die Jungs wollen eigentlich eher auf der Welle von A DAY TO REMEMBER mitschwimmen, da hier eben harte Strophen auf extra poppige Hooks treffen. Allerdings gehen WE SET THE SUN aus Wesel um einiges heftiger an ihre Strophen. Da regiert der pure Metalcore, mit derbem Riffing, Moshparts und tiefem Gegrunze – bis dann eben wieder die Sonne aufgeht und die Emo-Melodie sich durchsetzt.
Dass der Sound ultra dick ist, muss wohl nicht erwähnt werden. Und so kommen die teilweise sehr auf Rhythmus angelegten Riffs ziemlich gut und man kann sich direkt vorstellen, wie im Pit das Getrete anfängt. Die Hooks sind mir in diesem Zusammenhang dann allerdings etwas zu poppig und einfach zu aufgedonnert – bei A DAY TO REMEMBER klingt die Stimme auch einfach noch wesentlich besser. Ok, die Jungs sind gerade mal dem Stimmbruch entwachsen – da kann also noch viel passieren. Ich denke mal, mit der Zeit kriegen sie auch noch mehr so etwas wie eine eigene Note. Denn ich persönlich finde „Christmas Has Been Yesterday“ einfach viel zu austauschbar. Vor 5/6 Jahren hätte ich da vielleicht noch anders geklungen, aber heute ist das nicht wirklich was für mich.