Geschrieben von Kai Donnerstag, 21 April 2011 14:15
A Dead End Society - ...The Urns In Our Hands EP
Stil/Spielzeit: Metalcore / Deathcore (14:37)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (02.01.11)
Bewertung: 6 / 10
Link: MySpace
Bei der heutigen Schwemme an Bands aus jedem Genre muss man als junger Nachwuchstrupp schon irgendwie auf sich aufmerksam machen. Und sei es bei Reviews. Ich verstehe das, trotzdem ist das Paket hier ein wenig dick für ein Review. Ich brauche als Rezensent keine fünf Seiten und ein Hochglanzposter. Naja, zumindest kann man der Band wohl nachsagen, dass sie es ernst meint. Und naja, in der heutigen Musikwelt muss man irgendwie ja auch Geschäftsmann und Marketing-Typ sein, um über das Level der Hauspartys hinauszukommen und dort auch zu bleiben.
Im Falle von A DEAD END SOCIETY sind da auf der musikalischen Seite allerdings auch ganz gute Grundvoraussetzungen vorhanden – auch wenn diese nicht unbedingt die Überschrift „Individualität“ tragen. Ich vermute mal, die Bautzener mögen AS BLOOD RUNS BLACK ziemlich stark – was ich ihnen nicht zum Vorwurf mache, da es mir da genauso geht. Wenn man jetzt noch etwas KNIGHTS OF THE ABYSS dazu mischt, bekommt man eine Idee davon, wie der Deathcore des Quintetts klingt: viel Deathmetalriffing, gerne gedoppelt und sehr melodisch und immer ein Auge auf den Rhythmus, damit auch der Pit was zu tun hat. Melodische Soli und die beiden obligatorischen Growl- und Keifstimmen.
Neben ihrer Herangehensweise an die Präsentation ihres eigenen Schaffens ist auch der Sound des Silberlings (ihrer zweiten EP übrigens) sehr modern und auch die Verbreitungsmöglichkeit erscheint sehr zeitgemäß: die EP kann für lau runtergeladen werden ohne, sich des Diebstahls schuldig zu machen. Es spricht also sehr vieles für A DEAD END SOCIETY – nur einen eigenen Sound kriegen sie damit noch lange nicht hin. Vielleicht dann doch etwas rustikaler an die Business-Seite gehen und dafür etwas mehr Eigenständigkeit an den Tag legen. Aber das soll jetzt auch kein böser Abriss sein, da die vier Songs auf jeden Fall mit ihren Vorbildern mithalten können und ganz schön rocken. Beim Nächsten Mal darf es aber eben ein wenig mehr sein…