The Haverbrook Disaster - Hopeward Bound

The_Haverbrook_Disaster_Hopeward_Bound

Stil (Spielzeit):
Metalcore, Hardcore (38:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Let It Burn / Soulfood (03.06.11)
Bewertung: knappe 8 /10

Link: MySpace

Nachdem die Mischung von Deutschen und Amis bei THE NEW RECRUITS so gut funktioniert hat, scheint diese Methode mittlerweile Nachahmer zu finden. So sind Teile von EVERGREEN TERRACE in den Ruhrpott gezogen um mit ein paar Beatdown-Bollo-Bands gemeinsame Sache zu machen. Das Ergebnis heißt nun THE HAVERBROOK DISASTER

So weit so gut. Na OK, ich gebe ja zu, ich habe die Fakten etwas verdreht: ET fühlen sich im Land der begrenzten Unmöglichkeit nach wie vor ganz wohl und THE HAVERBROOK DISASTER kommen aus Karlsruhe. Wenn man sich allerdings die Vocals anhört, könnte man schon in Richtung Ruhrpott schielen, da die Stimmen schon extrem assi klingen. Aber im Laufe der Platte gewöhnt man sich dran. Da helfen dann natürlich auch Gastsänger von THE BLACKOUT ARGUEMNT und THICK AS BLOOD, die jeweils einen ganz guten Job machen.

Aber auch die Band selber spielt sich mit jeder Minute mehr in mein Herz. Nachdem ich das erst für reines Gekloppe im Midtempo gehalten habe, offenbaren sie immer und immer mehr schnelle Parts – wegen deren Wechselwirkungen ich überhaupt erst auf diesen EVERGREEN TERRACE-Vergleich kam. Und dann tauchen da auf einmal auch Refrains auf, die zwar nicht clean gesungen sind, aber dennoch so dermaßen packen können, dass ich bei einem Fall auch an Hardcorebands wie TINY Y SON denken musste. Und genau das sind auch die Momente, in denen THD echt Spaß machen: wenn sie aus den Schubladen ausbrechen.

Und das tun sie eigentlich konstant ganz gerne. OK, der Vocals-über-Drums-Part in „This Train will..." zeigt dass sie Kinder ihrer Generation sind und wie seelenlos das Triggern sein kann, aber dieser Zug nach vorne macht die Moshparts eigentlich erst so richtig geil. Eben nicht nur für die Kids mit Jogger im Pit, sondern auch für Herr und Frau Hardcore ist hier was dabei. Klar gibt es hier noch einiges an Luft nach oben. Aber je öfter ich das Album gehört habe, umso mehr gefällt es mir – trotz der Bollonote!
Kai